Nach einer Drohung in sozialen Medien gegen den Premierminister verurteilte ein Gericht in Agadir einen jungen Mann zu sechs Monaten auf Bewährung – Akhannouch zog seine Anzeige zurück.
Agadir – Ein junger Mann wurde vom Gericht erster Instanz in Agadir am Dienstag zu sechs Monaten Haft auf Bewährung sowie zu einer Geldstrafe in Höhe von 2.000 marokkanischen Dirham MAD (etwa 185 Euro) verurteilt. Der Fall hatte zuvor in sozialen und juristischen Kreisen Aufmerksamkeit erregt, da es sich um eine Morddrohung gegen den amtierenden Premierminister Marokkos, Aziz Akhannouch, handelte.
Laut der Tageszeitung Alyaoum24 hatte der Angeklagte in einem Beitrag auf Facebook, verfasst in arabischer und Amazigh-Sprache, eine Drohung gegen den Regierungschef ausgesprochen. Die Sicherheitsbehörden reagierten daraufhin mit seiner Festnahme und der Einleitung eines strafrechtlichen Verfahrens wegen „Anstiftung zur Gewalt“ und „Bedrohung des Lebens eines Amtsträgers“.
Rolle des Premierministers und Verzicht auf Strafverfolgung
Wie aus dem Bericht hervorgeht, wurde das Strafmaß reduziert, nachdem Premierminister Akhannouch selbst die gegen den jungen Mann erhobene Anzeige zurückgezogen hatte. Die genauen Beweggründe für diesen Schritt wurden nicht offiziell erläutert, könnten jedoch im politischen oder sozialen Deeskalationsinteresse liegen.
Der Verzicht auf die Fortführung der Anklage führte dazu, dass das Gericht keine Freiheitsstrafe ohne Bewährung verhängte. Stattdessen wurde eine milde Form der Sanktionierung gewählt, die dem Angeklagten ein künftiges, rechtmäßiges Verhalten abverlangen soll, ohne ihn dauerhaft zu kriminalisieren.
Marokko – Festnahme nach Morddrohung gegen Premierminister Akhannouch