Ein Feuer in der Waldregion Houara nahe Tanger führte zu großflächigen Schäden – Sicherheitskräfte ermitteln wegen möglicher vorsätzlicher Brandlegung.
Tanger – In der Nacht vom 27. auf den 28. Mai 2025 brach ein Waldbrand in der Region Houara, südlich von Tanger, im Norden Marokkos aus. Das Feuer breitete sich rasch aus und zerstörte laut Angaben der Behörden rund 65 Hektar bewaldeter Fläche. Die Sicherheits- und Katastrophenschutzdienste reagierten umgehend auf den Brand und koordinierten umfangreiche Löscharbeiten zu Land und aus der Luft.
Nach offiziellen Berichten des staatlichen Medienverbunds SNRT und des Nachrichtenportals Le360 wurden neben Feuerwehr- und Forstdiensten auch zwei Flugzeuge des Typs Canadair der marokkanischen Königlichen Luftwaffe zur Brandbekämpfung eingesetzt. Dank des kombinierten Einsatzes konnte die Ausbreitung des Feuers unter Kontrolle gebracht werden, bevor es bewohnte Gebiete erreichte.
Verdacht auf vorsätzliche Brandstiftung
Wie die SNRT am Mittwoch berichtete, wurde im Zusammenhang mit dem Brand ein Verdächtiger festgenommen, dem vorsätzliche Brandstiftung zur Last gelegt wird. Der Mann, dessen Identität bislang nicht öffentlich gemacht wurde, befindet sich in polizeilichem Gewahrsam. Die Ermittlungen unter Leitung der Königlichen Gendarmerie in Zusammenarbeit mit den Forstbehörden dauern an. Ziel ist es, die genauen Umstände des Brandes und mögliche Motive zu klären.
Die Behörden weisen seit Jahren auf das Risiko vorsätzlicher Feuer insbesondere während der heißen Jahreszeit hin, in der Vegetation besonders anfällig ist. Auch diesmal begünstigten hohe Temperaturen, Wind und trockene Vegetation die schnelle Ausbreitung der Flammen.
Umweltschäden und wachsendes Risiko
Der Verlust von 65 Hektar Waldfläche stellt nicht nur einen ökologischen Schaden dar, sondern betrifft auch das lokale Ökosystem Houaras, das unter anderem für seine Biodiversität und seine Rolle im regionalen Klimaschutz bekannt ist. Die Region um Tanger war in den vergangenen Jahren wiederholt von Waldbränden betroffen – teils natürlichen Ursprungs, teils durch menschliches Fehlverhalten oder mutmaßliche Brandstiftung ausgelöst.
Laut Forstexperten nehmen die Brandrisiken infolge des Klimawandels auch in Marokko zu. Gleichzeitig betonen Sicherheitsbehörden die Bedeutung frühzeitiger Erkennung, schneller Einsatzkoordination und präventiver Maßnahmen, um derartige Ereignisse künftig zu minimieren.
Der Brand in Houara ist ein erneuter Hinweis auf die Verwundbarkeit natürlicher Ressourcen in Nordmarokko und zeigt zugleich die Herausforderungen für Umwelt- und Sicherheitsbehörden, insbesondere bei möglichen Straftatbeständen wie vorsätzlicher Brandstiftung. Die schnelle Mobilisierung von Luft- und Bodeneinheiten sowie die laufenden Ermittlungen verdeutlichen den ernsten Umgang der Behörden mit der Bedrohung durch Waldbrände – sowohl aus ökologischer als auch aus strafrechtlicher Sicht.