Stark ansteigende Temperaturen und menschliches Fehlverhalten gelten als Hauptursachen für Waldbrände – Behörden rufen zur Wachsamkeit auf
Rabat – Innerhalb von nur 24 Stunden sind in Marokko sechs Waldbrände ausgebrochen. Die betroffenen Regionen erstrecken sich über den Norden und das Zentrum des Landes, darunter Al Hoceïma, Larache, Chefchaouen, Tétouan, Taza und Beni Mellal. Laut einem Bericht des Nachrichtenportals Medias24 handelt es sich dabei um eine ungewöhnlich hohe Zahl von Bränden für diesen Zeitpunkt im Jahr.
Die Waldschutzbehörde (Direction des Eaux et Forêts) erklärte, dass rund 45 Hektar Waldfläche betroffen seien. Die Brände konnten durch ein Zusammenspiel aus Bodentruppen, Zivilschutz und Löschflugzeugen unter Kontrolle gebracht werden.
Vermutete erste Ursachen und Einschätzungen
Nach Einschätzung der Behörden handelt es sich bei den Bränden überwiegend um Ereignisse, die auf menschliches Handeln zurückzuführen seien, darunter unachtsames Verhalten beim Umgang mit Feuer in Waldnähe. Auch extreme Temperaturen und Windbedingungen hätten zur schnellen Ausbreitung beigetragen.
Laut Medias24 sagte ein Vertreter der Forstbehörde, die Ermittlungen zur genauen Ursache seien in mehreren Fällen noch im Gange. Gleichzeitig warnt das Ministerium für Landwirtschaft und Forstwirtschaft vor einer bevorstehenden Periode mit hoher Brandgefahr in mehreren Provinzen.
Reaktion der Behörden und Präventionsmaßnahmen
Die Regierung kündigte an, die Präventionsmaßnahmen zu verstärken. Dazu zählen unter anderem verstärkte Patrouillen in gefährdeten Waldgebieten sowie Aufklärungskampagnen für die Bevölkerung. Auch die Infrastruktur zur Früherkennung von Bränden solle ausgebaut werden.
Die aktuelle Häufung der Brände führt zu einer erneuten Diskussion über die Wirksamkeit bestehender Vorsorgemaßnahmen. Während Umweltschützer langfristige Lösungen wie Aufforstungsprogramme und nachhaltige Forstbewirtschaftung fordern, setzen Behörden zunächst auf unmittelbare Eindämmung und Prävention.
Waldbrände stellen in Marokko nicht nur ein ökologisches, sondern auch ein sozioökonomisches Risiko dar. Betroffene Regionen sind oft landwirtschaftlich geprägt und auf gesunde Waldsysteme angewiesen. Auch touristisch attraktive Gebiete sind von den Schäden betroffen.
Die jüngsten Vorfälle verdeutlichen, wie eng klimatische Bedingungen, menschliches Verhalten und staatliche Vorsorge miteinander verwoben sind – und wie wichtig koordinierte Maßnahmen sind, um künftige Brände zu verhindern.