Ein Zusammenstoß zwischen einem Lastwagen und einem überfüllten Auto führte am Wochenende in der Provinz Sidi Kacem zu zahlreichen Toten und Verletzten – die Behörden ermitteln zu den Ursachen.
Caïdat Zirara – In der Provinz Sidi Kacem hat sich am Samstagabend ein schwerer Verkehrsunfall ereignet. Nach Angaben der marokkanischen Nachrichtenagentur MAP unter Berufung auf lokale Behörden stießen gegen 18 Uhr ein Lastwagen und ein Fahrzeug mit insgesamt 15 Insassen zusammen. Dabei kamen neun Menschen ums Leben, sechs weitere wurden schwer verletzt. Der Unfall ereignete sich in der Nähe von Douar Taâouniat El Haouch Ouahed, Gemeinde Chbanate, Caïdat Zirara.
Die Verletzten wurden in das Provinzkrankenhaus von Sidi Kacem gebracht, während die Verstorbenen in die Leichenhalle desselben Krankenhauses überführt wurden. Einsatzkräfte der Königlichen Gendarmerie und des Zivilschutzes waren unmittelbar nach Bekanntwerden des Vorfalls am Unfallort.
Erste Ermittlungen eingeleitet
Wie die zuständigen Behörden mitteilten, wurde eine Untersuchung durch die Königliche Gendarmerie unter Aufsicht der Staatsanwaltschaft eingeleitet. Ziel sei es, die genauen Umstände des Unfalls zu klären. Ob technische Mängel, menschliches Fehlverhalten oder die Verkehrssituation vor Ort ausschlaggebend waren, ist derzeit noch unklar.
Die Provinzstraße N 4042, auf der sich der Unfall ereignete, verbindet ländliche Gemeinden und wird häufig auch von größeren Fahrzeugen wie Lastwagen genutzt. In den vergangenen Jahren ist die Region wiederholt durch gefährliche Unfälle aufgefallen.
Wiederkehrendes Muster schwerer Unfälle
Der Vorfall reiht sich in eine Serie von schweren Verkehrsunfällen in Marokko ein. Bereits im Juli dieses Jahres kamen bei einem Unfall in der Region Azilal 12 Menschen ums Leben, 13 weitere wurden verletzt. Ebenfalls im Sommer berichtete die Maghreb-Post über ein Unglück mit 24 Todesopfern. Auch in Berrechid forderte ein Zusammenstoß zuletzt fünf Tote.
Diese wiederkehrenden Tragödien werfen Fragen nach der Verkehrssicherheit, der Belastung der Infrastruktur sowie der Prävention auf. Behörden verweisen regelmäßig auf verstärkte Kontrollen und Sensibilisierungskampagnen, doch die Zahl der Unfälle mit hohen Opferzahlen bleibt weiterhin hoch.
Ein ungelöstes Problem für Verkehrssicherheit
Der aktuelle Unfall in Sidi Kacem zeigt einmal mehr die Dringlichkeit, das Thema Verkehrssicherheit in Marokko stärker in den Fokus zu rücken. Neben der Aufklärung der konkreten Umstände geht es auch darum, strukturelle Ursachen zu beleuchten. Experten weisen seit Jahren darauf hin, dass sowohl bessere technische Kontrollen als auch Maßnahmen zur Entlastung überfüllter Fahrzeuge notwendig wären.
Die Maghreb-Post hat in der Vergangenheit immer wieder über die Vielzahl schwerer Verkehrsunfälle in Marokko berichten müssen – eine Entwicklung, die mit Blick auf die wiederkehrend hohen Opferzahlen weiterhin Besorgnis auslöst.
