StartMarokkoMarokko – Mindestlohn im öffentlichen Dienst steigt ab Juli deutlich

Marokko – Mindestlohn im öffentlichen Dienst steigt ab Juli deutlich

Über eine Million Beschäftigte im öffentlichen Sektor profitieren

Regierung kündigt vermeintlich historische Maßnahmen im Rahmen des sozialen Dialogs an – über eine Million Beamte profitieren Erhöhte Ausgaben zur Stärkung des sozialen Zusammenhalts

Rabat – Die marokkanische Regierung hat im Rahmen ihres laufenden sozialen Dialogs eine umfassende Anhebung des Mindestlohns im öffentlichen Dienst angekündigt. Wie Regierungssprecher Mustapha Baitas in einer Pressekonferenz in Rabat mitteilte, soll der Nettomindestlohn ab dem 1. Juli 2025 auf 4.500 marokkanische Dirham (MAD) pro Monat steigen. Dies entspricht einer Erhöhung von 50 Prozent gegenüber dem bisherigen Niveau.

Die Maßnahme ist Teil eines umfangreichen sozialen Investitionsprogramms, dessen Kosten sich laut Baitas bis zum Jahr 2026 auf 45,738 Milliarden MAD belaufen werden. Für das Folgejahr 2027 werden die Ausgaben mit über 46,7 Milliarden MAD veranschlagt. Damit handelt es sich laut Regierung um eine der größten finanziellen Zusagen im Rahmen des sozialen Dialogs in der Geschichte Marokkos.

Über eine Million Beschäftigte im öffentlichen Sektor profitieren

Von der Lohnanpassung und den begleitenden Maßnahmen werden nach Angaben des Regierungssprechers 1.127.842 Beamte und Angestellte im öffentlichen Dienst direkt betroffen sein. Dies dürfte sich auf Millionen von Haushalten im Land auswirken, da der öffentliche Sektor in Marokko nach wie vor ein zentraler Arbeitgeber ist.

Der Regierungssprecher betonte, dass es sich nicht nur um eine formale Gehaltserhöhung handle, sondern um eine gezielte Maßnahme zur Stärkung des sozialen Zusammenhalts und zur Verbesserung der Lebensbedingungen breiter Bevölkerungsschichten. Der soziale Dialog sei in diesem Zusammenhang ein wesentliches Instrument zur Umsetzung nachhaltiger arbeits- und sozialpolitischer Reformen.

Durchschnittliches Nettogehalt steigt ebenfalls

Neben dem Mindestlohn soll auch das durchschnittliche Nettomonatsgehalt im öffentlichen Dienst steigen. Laut Angaben des Ministeriums wird dieses im Jahr 2026 bei 10.100 MAD liegen. Dies unterstreicht das Ziel der Regierung, nicht nur die untere Einkommensgrenze anzuheben, sondern auch mittlere Einkommen zu stärken.

Regierung sieht soziale Maßnahmen als strategische Investition

Die Regierung sieht in den geplanten Mehrausgaben keinen kurzfristigen Kostenfaktor, sondern eine langfristige Investition in soziale Stabilität, wirtschaftliche Teilhabe und Kaufkraft. Mustapha Baitas bezeichnete die aktuelle Phase als „außergewöhnlich und beispiellos“ in der Geschichte des sozialen Dialogs in Marokko. Es sei das erklärte Ziel, die Errungenschaften der Arbeiterklasse zu konsolidieren und auszubauen.

Gleichzeitig wird betont, dass der Dialog mit den Sozialpartnern ein struktureller Bestandteil der Regierungsstrategie bleibe – und nicht auf einmalige Verhandlungen beschränkt sei.

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