StartMarokkoMarokko – Landwirtschaft profitiert von gestiegenem Wasserstand in Stauseen

Marokko – Landwirtschaft profitiert von gestiegenem Wasserstand in Stauseen

Ein gemischtes Bild mit regionalen Unterschieden

Ein Anstieg der Füllstände auf 37 % nährt Hoffnungen auf Erholung nach Jahren der Dürre – Minister sieht positive Entwicklung für Ernten und Viehbestand.

Rabat – Nach mehreren schwierigen Jahren für die marokkanische Landwirtschaft gibt es erstmals wieder Anzeichen einer Entspannung. Wie die staatliche Nachrichtenagentur MAP berichtet, erreichten die landwirtschaftlich genutzten Stauseen während der laufenden Saison ein Volumen von 5,2 Milliarden Kubikmetern, was einem Füllstand von etwa 37 % entspricht. Das ist ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahreswert von 30 %, teilte der Minister für Landwirtschaft, Seefischerei, ländliche Entwicklung sowie Wasser und Wälder, Ahmed El Bouari, am Dienstag im Oberhaus des marokkanischen Parlaments mit.

Ein gemischtes Bild mit regionalen Unterschieden

Die aktuelle Saison war laut Minister El Bouari von frühen Regenfällen im Oktober geprägt, denen jedoch ein mehrmonatiges Niederschlagsdefizit von November bis Februar folgte. Diese Trockenperiode traf die Regionen unterschiedlich stark. Erst ab März kam es zu ergiebigen Regen- und Schneefällen, die eine spürbare Verbesserung der hydrologischen Lage brachten.

Bis zum 5. Juni 2025 wurden durchschnittlich 302 Millimeter Niederschlag gemessen. Das entspricht zwar einem Rückgang um 23 % im Vergleich zum 30-jährigen Durchschnitt, stellt jedoch eine Zunahme um 14 % gegenüber der Vorsaison dar. Diese Entwicklung nährt laut dem Minister die Hoffnung auf eine Rückkehr zu regelmäßigen Regenzyklen, nachdem Marokko in den letzten Jahren mehrfach unter Dürren gelitten hatte.

Auswirkungen auf Landwirtschaft und Viehzucht

Die vegetative Entwicklung in der laufenden Kampagne wurde durch die verbesserten klimatischen Bedingungen gestärkt. Minister El Bouari hob besonders die gesteigerte Pflanzenbedeckung hervor, die bereits zu höheren Erträgen bei Herbstkulturen geführt habe. Auch die Frühjahrskulturen, darunter insbesondere Hülsenfrüchte und Ölsaaten, hätten von der Wende im Wettergeschehen profitiert.

Ein weiterer positiver Effekt sei die Verbesserung der Futterverfügbarkeit, die den stark belasteten nationalen Viehbestand entlaste. In den vorangegangenen Dürrejahren war dieser durch Futtermangel erheblich geschwächt worden.

Hoffnung auf stabile Erholungsphase

Die aktuellen Daten deuten auf eine vorsichtige Stabilisierung hin. Trotz anhaltender Defizite im langjährigen Vergleich signalisiert die Entwicklung eine potenzielle Trendwende. Die Hoffnung richtet sich nun auf die kommenden Monate: Eine stabile Wasserversorgung und weitere Regenfälle könnten den seit Jahren gestörten Agrarkreislauf im Land nachhaltig stabilisieren.

Die Regierung scheint sich dessen bewusst zu sein und setzt weiterhin auf gezielte Maßnahmen zur Anpassung an klimatische Herausforderungen. Dazu zählen sowohl der Ausbau von Speicherinfrastruktur als auch die Förderung angepasster Anbaupraktiken.
Die Wasserstände der marokkanischen Stauseen zeigen erstmals seit Jahren eine positive Entwicklung, die auf eine allmähliche Erholung der Landwirtschaft hoffen lässt. Minister El Bouari sieht darin ein ermutigendes Signal für Bauern und Viehzüchter – auch wenn die strukturellen Herausforderungen im Umgang mit Klimawandel und Wasserknappheit weiterhin bestehen.

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