Tod einer zentralen Figur des marokkanischen Staatslebens – Der langjährige Sprecher des Königshauses und Chronist stirbt im Alter von 91 Jahren – ein Rückblick auf ein Leben im Dienst von Geschichte und Monarchie.
Rabat – Abdelhak El Mrini, Historiker, Intellektueller und seit über einem Jahrzehnt Sprecher des Königlichen Palasts, ist am Montag im Alter von 91 Jahren verstorben. Dies gaben mehrere Medien übereinstimmend unter Berufung auf offizielle Quellen bekannt. El Mrini war seit 2012 zugleich Hofsprecher und offizieller Historiograph des Königreichs Marokko – eine Doppelrolle, die ihn zur Stimme und zum Gedächtnis der Monarchie machte.
Ein Leben im Zeichen der Institutionen
Abdelhak El Mrini galt als eine der diskreten, aber einflussreichen Persönlichkeiten im marokkanischen Staatsapparat. Neben seiner Rolle als offizieller Sprecher für den Palast war er maßgeblich für die Bewahrung und Pflege der offiziellen Geschichtsschreibung zuständig. In seiner Funktion als Historiograph verfasste er zahlreiche Beiträge zur Geschichte der Monarchie und der nationalen Identität Marokkos.
Seine Ernennung durch König Mohammed VI. im Jahr 2012 unterstrich das Vertrauen des Monarchen in El Mrinis staatsbürgerliches Ethos und sein Verständnis für historische Kontinuität in einer sich wandelnden Gesellschaft.
Reaktionen und Bedeutung
Offizielle Stellungnahmen zum Tod El Mrinis lagen zum Zeitpunkt dieser Veröffentlich noch nicht vor. In Medienberichten wurde jedoch sein Beitrag zur Vermittlung zwischen Monarchie und Öffentlichkeit sowie seine Rolle in der institutionellen Kommunikation gewürdigt. Laut dem Nachrichtenportal Le360.ma habe er „ein Leben dem Dienst an der Monarchie und dem Land gewidmet“.
El Mrinis Tod markiert das Ende einer Ära für das Protokoll und die institutionelle Darstellung des Palasts. Über mögliche Nachfolgeregelungen wurde bislang nichts bekannt.
Mit Abdelhak El Mrini verliert Marokko eine Stimme der historischen Reflexion und einen bewährten Mittler zwischen Tradition und Gegenwart. Sein Wirken bleibt eng mit der symbolischen Kraft der Monarchie verbunden – in einem Land, in dem Vergangenheit und politische Gegenwart eng verwoben sind.
