StartMarokkoMarokko – Arabischer Gipfel unterstützt Rabats Kandidatur für UN-Sicherheitsrat

Marokko – Arabischer Gipfel unterstützt Rabats Kandidatur für UN-Sicherheitsrat

Symbolische Rückendeckung mit strategischem Potenzial für Marokko

Einstimmiger Gipfelbeschluss zur marokkanischen Kandidatur für einen nicht ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat bisher auch von Algerien mitgetragen.

Bagdad – Der 34. Arabische Gipfel, der am 18. Mai 2025 in der irakischen Hauptstadt Bagdad stattfand, hat sich geschlossen hinter Marokkos Bewerbung um einen nicht ständigen Sitz im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen für die Amtszeit 2028–2029 gestellt. In der verabschiedeten „Erklärung von Bagdad“ forderten die Mitgliedstaaten der Arabischen Liga dazu auf, bei befreundeten Ländern international für Marokkos Kandidatur zu werben.

Die Erklärung verleiht Marokko eine wichtige symbolische und diplomatische Unterstützung innerhalb der arabischen Welt. Der Gipfel war von Delegationen aus zahlreichen arabischen Staaten besucht worden und endete mit der gemeinsamen Annahme mehrerer Resolutionen – darunter auch jener zur Unterstützung Marokkos.

Außenminister Nasser Bourita vertrat Marokko in Bagdad im Namen von König Mohammed VI. Laut Maghreb-Post betonte Bourita, dass Marokko bestrebt sei, durch seine Außenpolitik Brücken zwischen Afrika, der arabischen Welt und anderen internationalen Partnern zu schlagen.

Algeriens Verhalten – Formelle Zustimmung ohne aktive Unterstützung

Besonders aufmerksam verfolgt wurde das Verhalten Algeriens, dass derzeit einen nicht ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat hat und dessen Verhältnis zu Marokko seit Jahren von politischen Spannungen geprägt ist – insbesondere im Zusammenhang mit dem Westsahara-Konflikt. Algerien nahm zwar am Gipfel teil und widersprach der gemeinsamen Erklärung nicht, äußerte sich jedoch auch nicht öffentlich zur marokkanischen Kandidatur.

Da die Erklärung von Bagdad einstimmig verabschiedet wurde, gilt Algeriens Zustimmung als formell gegeben. Allerdings ist nicht bekannt, ob Algier tatsächlich aktiv zur Unterstützung Marokkos beitragen will und wird. Vielmehr deutet alles darauf hin, dass Algerien sich für eine diplomatische Zurückhaltung entschieden hat – ein stilles Mittragen der Erklärung ohne weiterführendes Engagement.

Marokkos außenpolitische Ambitionen

Für Marokko ist die Kandidatur ein strategischer Schritt. Ein Sitz im UN-Sicherheitsrat würde es dem Land ermöglichen, seine außenpolitischen Prioritäten gezielt einzubringen – etwa in Fragen der Friedenssicherung, Afrikapolitik, der Westsahara-Frage und regionalen Sicherheit. Gleichzeitig könnte Rabat dadurch seine Position als stabiler und konstruktiver Partner im multilateralen Kontext stärken.

Außenminister Bourita hob hervor, dass Marokkos Diplomatie eine „konsistente Linie im Dienste regionaler Stabilität und multilateraler Zusammenarbeit“ verfolge. Die Unterstützung durch die Arabische Liga sei daher ein „Ausdruck gemeinsamen Interesses an stabilen internationalen Beziehungen.“

Symbolische Rückendeckung mit strategischem Potenzial für Marokko

Die Erklärung von Bagdad ist nicht bindend, besitzt jedoch erhebliches symbolisches Gewicht. Sie sendet ein Signal regionaler Geschlossenheit, auch wenn Einzelstaaten – wie Algerien – unterschiedliche Interpretationen dieser Geschlossenheit pflegen.

Die Wahl der nicht ständigen Mitglieder des Sicherheitsrats erfolgt durch die UN-Generalversammlung. Marokko wird eine Zweidrittelmehrheit benötigen – die arabische Unterstützung ist dabei ein wichtiger Baustein für die globale Mobilisierung diplomatischer Unterstützung.

Mit der Unterstützung des Arabischen Gipfels hat Marokko einen wichtigen Schritt in Richtung Sicherheitsrat getan. Die formale Zustimmung Algeriens trotz politischer Differenzen zeigt, dass multilaterale Solidarität in der arabischen Welt punktuell auch über bilaterale Spannungen hinausgehen kann – wenn auch mit klar erkennbaren Grenzen. Ob Marokko letztlich Erfolg hat, hängt nun von seiner Fähigkeit ab, über die Region hinaus Allianzen zu schließen. Dabei wird das Königreich sicherlich Unterstützung bei seinen Verbündeten Frankreich und USA finden.

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