StartAlgerienAlgerien – UN-Sicherheitsrat tagt zu Sudan auf Antrag Algiers

Algerien – UN-Sicherheitsrat tagt zu Sudan auf Antrag Algiers

Internationale Reaktionen und humanitäre Forderungen

Auf Initiative Algeriens und mehrerer afrikanischer Staaten kommt der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen zu einer Dringlichkeitssitzung zur Lage im Sudan zusammen.

New York – Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen befasst sich am Donnerstag in New York mit der sich zuspitzenden Lage im Sudan. Die Sitzung wurde auf Antrag Algeriens sowie weiterer Staaten wie Sierra Leone, Somalia, Guyana, dem Vereinigten Königreich Großbritannien und Dänemark einberufen, unterstützt von Slowenien. Nach Angaben der algerischen Nachrichtenagentur APS ist das Treffen eine Reaktion auf die jüngsten Gewalteskalationen in der Stadt El-Fasher, im Westen des Landes.

Dort kam es laut Berichten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu einem Angriff auf ein Entbindungskrankenhaus, bei dem rund 500 Menschen ums Leben gekommen sein sollen. Die Einrichtung war eines der letzten noch teilweise funktionsfähigen Krankenhäuser in der Region. El-Fasher befindet sich inzwischen unter Kontrolle der Rapid Support Forces (RSF), die seit April 2023 mit der sudanesischen Armee im Konflikt stehen.

Internationale Reaktionen und humanitäre Forderungen

WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus zeigte sich „zutiefst schockiert“ über die Tötung von Patientinnen, Angehörigen und medizinischem Personal. Er warnte vor dem Zusammenbruch des ohnehin geschwächten Gesundheitssystems in Nord-Darfur. Auch UN-Generalsekretär António Guterres äußerte „tiefe Besorgnis“ über die militärische Eskalation und rief zu einem „sofortigen Ende der Belagerung und der Kampfhandlungen“ auf.

Der Vorsitzende der Kommission der Afrikanischen Union, Mahmoud Ali Youssouf, verurteilte die Gewalttaten „auf das Schärfste“ und forderte humanitäre Korridore, um Hilfsgüter in die betroffenen Gebiete zu bringen. Er betonte, dass es „keine militärische Lösung für die sudanesische Krise geben kann“.

Europa warnt vor ethnisch motivierter Gewalt

Auch die Europäische Union reagierte besorgt. Außenbeauftragte Kaja Kallas sprach von einer „gefährlichen Wendung“ der Ereignisse und warf den RSF ethnisch motivierte Angriffe auf Zivilisten vor. Die Brutalität gegenüber bestimmten Bevölkerungsgruppen verdeutliche die Schwere der Lage.

Nach UN-Schätzungen sind derzeit mindestens 260.000 Menschen in El-Fasher durch Hunger, Krankheiten und anhaltende Angriffe bedroht. Seit Beginn des Konflikts vor eineinhalb Jahren kamen über 20.000 Menschen ums Leben, rund 15 Millionen wurden vertrieben. Mit der Initiative Algeriens im Sicherheitsrat erhält die internationale Debatte über humanitäre Lösungen und politische Verantwortung neue Dringlichkeit.

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