StartMarokkoMarokko – Weltbank fördert Ausbau sozialer Sicherheitsnetze mit neuem Kredit

Marokko – Weltbank fördert Ausbau sozialer Sicherheitsnetze mit neuem Kredit

Fokus auf ländliche und klimagefährdete Regionen

250-Millionen US-Dollar Finanzierung für nachhaltige Armutsbekämpfung und soziale Inklusion von der Weltbank an Marokko

Washington – Die Weltbank hat am 19. Juni 2025 ein Finanzierungspaket in Höhe von 250 Millionen US-Dollar für Marokko beschlossen. Mit den Mitteln soll das nordafrikanische Land bei der Umsetzung seines umfassenden Programms zur Stärkung sozialer Sicherheitsnetze unterstützt werden. Ziel ist es, den Zugang zu Sozialleistungen für besonders bedürftige Haushalte zu verbessern und die wirtschaftliche Inklusion benachteiligter Bevölkerungsgruppen zu fördern.

Das Finanzierungsprogramm ist Teil des Projekts „Unterstützung der Stärkung sozialer Sicherheitsnetze für die menschliche Entwicklung“ und knüpft an bereits bestehende nationale Reformen an, insbesondere an das im Dezember 2023 gestartete Direkte Sozialhilfeprogramm (DSB). Dieses Programm erreicht nach Angaben der Weltbank aktuell über 3,9 Millionen Haushalte und gilt als Schlüsselmaßnahme in Marokkos Strategie zur Armutsbekämpfung.

Ein langfristiger sozialer Umbau mit wirtschaftlichem Fokus

Marokko hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten laut Weltbank durch kontinuierliche Sozialreformen Fortschritte in Bereichen wie Gesundheitsversorgung, Bildung und Infrastruktur erzielt. Doch trotz dieser Entwicklung bestehen weiterhin strukturelle Herausforderungen, darunter hohe Jugendarbeitslosigkeit, eine niedrige Erwerbsbeteiligung von Frauen sowie soziale Ungleichheit, besonders in ländlichen und klimagefährdeten Regionen.

Mit dem neuen Finanzpaket sollen diese Probleme gezielter angegangen werden. Die Maßnahme ist ergebnisorientiert und verfolgt laut Weltbank einen bürgerzentrierten Ansatz. Das heißt: Bedürftige Haushalte sollen nicht nur finanzielle Unterstützung erhalten, sondern auch einen verbesserten Zugang zu sozialen Dienstleistungen wie Bildung, Gesundheitsversorgung und Programmen zur beruflichen Integration.

Ahmadou Moustapha Ndiaye, Abteilungsleiter für den Maghreb und Malta bei der Weltbank, erklärte dazu:

„Marokko hat angesichts zahlreicher Herausforderungen Widerstandsfähigkeit bewiesen: Die nationale Armutsquote erreichte im Jahr 2022 3,8 Prozent. (…) Das Projekt soll helfen, wirtschaftliche Chancen besser zugänglich zu machen und den Zugang zu Beschäftigungs- und Pflegediensten zu fördern, um die Erwerbsbeteiligung von Frauen und Jugendlichen zu erhöhen.“ (laut Weltbank, 19. Juni 2025)

Fokus auf ländliche und klimagefährdete Regionen

Ein besonderes Augenmerk gilt Regionen außerhalb der städtischen Zentren. Hier soll das Zusammenspiel von sozialer Unterstützung, wirtschaftlicher Förderung und Klimaanpassung gestärkt werden. Die Mittel der Weltbank sollen daher nicht nur kurzfristige Hilfe bieten, sondern auch zur langfristigen Resilienz beitragen – etwa durch die Förderung von Erwerbschancen, Qualifizierungsmaßnahmen und eine verbesserte Koordination sozialer Dienste.

Ein wichtiger Akteur dabei ist die Nationale Agentur für soziale Unterstützung (ANSS), die für die Umsetzung des DSB-Programms verantwortlich ist. Sie soll mithilfe des Projekts ihre Steuerungs- und Koordinationsfähigkeit verbessern, unter anderem durch eine engere Zusammenarbeit mit Ministerien und regionalen Behörden.

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