StartGesellschaftMarokko – Spanien erhebt Anspruch auf Austragung des FIFA-WM-Finales 2030

Marokko – Spanien erhebt Anspruch auf Austragung des FIFA-WM-Finales 2030

Marokko verfolgt zurückhaltende, aber strategische Linie

Diskussion über Austragungsort des Finales der FIFA-WM 20230 nimmt Fahrt auf. RFEF-Präsident Rafael Louzán nennt mögliche Kriterien – FIFA entscheidet in Abstimmung mit Marokko und Portugal

Madrid – Im Zuge der Vorbereitungen auf die FIFA-Fußball-Weltmeisterschaft 2030 hat Rafael Louzán, Präsident des spanischen Fußballverbands (RFEF), erstmals öffentlich den Anspruch Spaniens formuliert, das Finale des Turniers auszurichten. Wie das marokkanische Nachrichtenmagazin TelQuel berichtet, erläuterte Louzán, dass Spanien gute Voraussetzungen biete – die endgültige Entscheidung über den Spielort jedoch noch ausstehe und in enger Abstimmung mit der FIFA sowie den Mitgastgebern Marokko und Portugal getroffen werde. Der Präsident des spanischen Fußballverbandes sieht sein Land in der Favoritenrolle.

Die Fußball-WM 2030 wird erstmals in der Geschichte von drei Kontinenten eröffnet: mit Auftaktspielen in Südamerika und einer Hauptausrichtung in Europa und Afrika.

Infrastruktur, Stadionkapazität und Organisationserfahrung als Hauptkriterien

Louzán erklärte, dass die Entscheidung über den Finalort sich an konkreten Kriterien orientieren werde. Dazu zählen laut dem spanischen Verbandschef:

  • Technische und logistische Infrastruktur
  • Stadionkapazität und Modernität
  • Erfahrung mit internationalen Großereignissen

Aus spanischer Sicht spreche insbesondere das Estadio Santiago Bernabéu in Madrid für sich. Das Stadion befindet sich in einer umfassenden Modernisierung und gilt als eines der modernsten in Europa. Spanien habe sich darüber hinaus mehrfach bei der Ausrichtung großer Fußballturniere bewährt, was als Vorteil gewertet werden könne.

Marokko verfolgt zurückhaltende, aber strategische Linie

In Marokko ist das Thema Finalspiel ebenfalls von hoher symbolischer Bedeutung. Das Land hatte sich seit Jahren um die Ausrichtung einer Fußball-WM bemüht und sieht 2030 als historischen Moment. Zwar gibt es aus Rabat bislang keine offizielle Bewerbung um das Endspiel, doch wurden wiederholt Interessen bekundet, Schlüsselspiele einschließlich eines möglichen Finales auf afrikanischem Boden auszutragen.

Zudem hat Marokko massive Investitionen in seine Sport- und Verkehrsinfrastruktur angekündigt, unter anderem in neue Stadien und einen Ausbau des Flughafens Casablanca, der zur zentralen Drehscheibe für den internationalen Gästeverkehr werden soll. Derzeit wird das wohl größte Stadion der Welt nahe Casablanca gebaut, dass bis zu 115.000 Zuschauern Platz bieten soll.

Entscheidung liegt bei der FIFA – Zeitplan offen

Trotz der öffentlichen Positionierung aus Spanien bleibt die endgültige Entscheidung über den Finalspielort in der Verantwortung der FIFA. Der Weltfußballverband wird die Wahl in enger Abstimmung mit den drei Gastgeberländern treffen. Ein konkreter Zeitplan für die Bekanntgabe wurde bisher nicht kommuniziert.

Das Turnier selbst wird in einem neuen Format organisiert: Drei Spiele zum Start der WM werden in Uruguay, Argentinien und Paraguay ausgetragen – zum Gedenken an das hundertjährige Jubiläum der ersten Weltmeisterschaft 1930 in Montevideo. Die Hauptrunde mit dem Finale findet dann vollständig in Spanien, Portugal und Marokko statt.

Symbolträchtiger Entscheidungsprozess

Die Frage des Finalortes hat nicht nur sportliche, sondern auch geopolitische und kulturelle Bedeutung. Ein Finale in Madrid würde Europas Dominanz im Weltfußball erneut sichtbar machen, während ein Endspiel in Marokko – etwa in Casablanca oder Rabat – ein starkes Signal für die Aufwertung afrikanischer Austragungsländer setzen könnte.

Alle drei Länder betonen bislang öffentlich die partnerschaftliche Dimension des Projekts und die Bedeutung eines gemeinsamen, integrierten Turniers. Der Auswahlprozess für das Finale dürfte somit nicht nur auf technische Bewertungen reduziert bleiben, sondern auch politische und symbolische Überlegungen einbeziehen.
Mit den Aussagen von RFEF-Präsident Rafael Louzán gewinnt die Debatte um das WM-Finale 2030 an Dynamik. Spanien bringt sich aktiv als Austragungsort ins Gespräch, während Marokko strategisch investiert und auf seine wachsende internationale Rolle setzt. Die Entscheidung bleibt jedoch der FIFA vorbehalten – und sie wird mit Spannung erwartet.

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