Regierung ergreife Maßnahmen zur Steigerung der Investitionsquote von Marokkanern im Ausland (MRE). Vertrauen ist der Schlüsselbegriff.
Rabat – In einem scheinbar entschlossenen Schritt zur Förderung von Investitionen der im Ausland lebenden Marokkaner (MRE) hat der Staatssekretär für Investitionen, Konvergenz und Politikevaluierung, Karim Zidane, am vergangenen Montag (2. Dezember 2024) in Rabat eine Reihe von Initiativen vorgestellt. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Investitionsquote der im Ausland lebenden Marokkaner, insbesondere in den produktiven Sektoren, signifikant zu erhöhen.
Während seiner Rede vor dem Repräsentantenhaus erklärte Zidane, dass die Bemühungen seines Ministeriums auf zwei Hauptpfeilern basieren. Der erste Pfeiler besteht in der verstärkten Kommunikation mit den im Ausland lebenden Marokkanern, um sie über die vielfältigen Investitionsmöglichkeiten in ihrem Heimatland zu informieren. Der zweite Pfeiler umfasst die Förderung der im Rahmen der neuen Investitionscharta vorgesehenen Anreize.
Verstärkung der Strukturen zur Unterstützung von Investoren
Ein zentraler Aspekt der vorgestellten Maßnahmen sei die Stärkung der Empfangs-, Beratungs- und Unterstützungsstrukturen innerhalb der marokkanischen Agentur für Investitionen und Exportentwicklung (AMDIE) sowie der regionalen Investitionszentren (CRI). Diese Einrichtungen sollen zukünftig effizienter und zugänglicher für potenzielle Investoren aus der marokkanischen Diaspora agieren.
Staatssekretär Zidane betonte die bedeutende Rolle der im Ausland lebenden Marokkaner für die soziale und wirtschaftliche Entwicklung des Landes. Im Einklang mit den hohen Direktiven von König Mohammed VI. wurde ein thematischer Ausschuss zur Förderung der Investitionen von MRE eingerichtet. Dieser Ausschuss habe die Aufgabe, einen maßgeschneiderten Aktionsplan auszuarbeiten, der auf die spezifischen Bedürfnisse dieser Gemeinschaft eingehe.
Herausforderung des Vertrauens
Ein großes Hindernis für die Investitionsbereitschaft der im Ausland lebenden Marokkaner liegt im mangelnden Vertrauen in die marokkanische Regierung, Verwaltung und Justiz. Korruption und ineffiziente Verwaltungsprozesse beeinträchtigen das Vertrauen in die Institutionen und erschweren Investitionen.
Darüber hinaus stellen strenge Devisen- und Steuergesetze, die häufig durch Monopole oder Oligopole geschützten Märkte und eine allgemeine wirtschaftliche Unsicherheit weitere Hürden dar. Diese Faktoren führen dazu, dass viele im Ausland lebende Marokkaner zwar hohe Geldbeträge nach Hause schicken, jedoch zögern, in die marokkanische Wirtschaft zu investieren.
Maßnahmen zur Vertrauensstärkung
Die Regierung erkennt diese Herausforderungen an und arbeitet daran, durch umfassende Reformen das Vertrauen der Investoren zu stärken. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung ist die Schaffung eines einheitlichen und dezentralen Verwaltungsrahmens für Investitionen. Diese Maßnahme soll die bürokratischen Hürden abbauen und eine transparentere und effizientere Verwaltung ermöglichen.
Zusätzlich soll die Verbesserung des Geschäftsklimas durch steuerliche Anreize und die Förderung von öffentlich-privaten Partnerschaften vorangetrieben werden. Die Einrichtung einer nationalen Beobachtungsstelle für Investitionen wird dazu beitragen, die Fortschritte bei der Erreichung der Investitionsziele zu überwachen und notwendige Anpassungen zeitnah vorzunehmen.
Strategische Initiativen für nachhaltige Entwicklung
Die Strategie der Regierung zur Stärkung des Investitionsökosystems basiert auf drei Hauptpfeilern. Der erste Pfeiler zielt darauf ab, einen Konsens über gemeinsame Ziele auf regionaler und sektoraler Ebene herzustellen und gleichzeitig die Konvergenz zu verbessern, um Investitionen voranzutreiben und Hindernisse zu überwinden.
Der zweite Pfeiler konzentriert sich auf fünf strategische Initiativen, die mit der Umsetzung der neuen Investitionscharta verbunden sind. Diese umfassen die Aktivierung von Mechanismen zur Investitionsförderung, die Gewinnung inländischer und internationaler Investoren, die Stärkung öffentlich-privater Partnerschaften, die Verbesserung des Geschäftsklimas und die Einrichtung einer nationalen Beobachtungsstelle für Investitionen.
Der Weg in die Zukunft
Die Erhöhung der Investitionsquote von im Ausland lebenden Marokkanern ist ein komplexes Unterfangen, das eine vielschichtige Herangehensweise erfordert. Die vorgestellten Maßnahmen der Regierung sind ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, doch es bedarf weiterer Anstrengungen, um die bestehenden Herausforderungen zu überwinden und das Vertrauen der Investoren nachhaltig zu stärken.
Mit einer transparenten und effizienten Verwaltung, klaren gesetzlichen Rahmenbedingungen und gezielten Anreizen könnte Marokko das immense Potenzial der im Ausland lebenden Marokkaner nutzen und so einen signifikanten Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung des Landes leisten.