Marokkanisches Außenministerium will algerisches Botschaftsgelände für eigenen Ausbau nutzen. Enteignungsverfahren sei bereits eingeleitet.
Rabat – Zwischen Algerien und Marokko droht sich neuerlicher Streit anzubahnen.
Das Königreich Marokko habe auf Vorschlag des Wirtschafts- und Finanzministeriums und nach Rücksprache mit dem Innenminister beschlossen, algerische Immobilien in Rabat zu enteignen.
Marokko hat auf Vorschlag des Wirtschafts- und Finanzministers und nach Rücksprache mit dem Innenminister beschlossen, algerische Immobilien in Rabat zu enteignen.
Die Entscheidung, die im Amtsblatt vom 13. März 2024 veröffentlicht wurde, soll die Erweiterung des zentralen Sitzes des Außenministeriums ermöglichen. Das Enteignungsverfahren für die drei Liegenschaften sei bereits eingeleitet worden.
Die Enteignung dieser Grundstücke wäre gemäß dem Gesetz Nr. 81-7 vom 16. April 1982 durch den „öffentlichen Zweck, der die Erweiterung von Verwaltungsgebäuden zugunsten des Außenministeriums erfordert“, gerechtfertigt.
Die algerischen Vertreter haben zwei Monate Zeit, um ihre Stellungnahme abzugeben oder die Gerichte anzurufen.
Diplomatische Situation seit Jahrzehnten angespannt.
Algerien hat die diplomatischen Beziehungen zu Marokko am 21. August 2021 abgebrochen und auch den eigenen Luftraum für marokkanische Flugzeuge gesperrt. Seitdem hat das Nachbarland lediglich sein Konsulat in Casablanca offengehalten.
Das algerische Botschaftsgelände in Rabat hat einen hohen symbolischen Wert für die zu Beginn eigentlich engen Beziehungen zwischen den beiden Nachbarländern, die seit Jahrzehnten tief zerstritten sind.
Marokko hat einst unter König Mohammed V. die Unabhängigkeitsbestrebungen der Algerierinnen und Algerier im Kampf gegen Frankreich unterstützt. Das jetzige Botschaftsgelände wurde von König Mohammed V. zur erlangten Unabhängigkeit bereitgestellt. Das nun das algerische Botschaftsgelände enteignet werden soll, ist kein Zeichen für eine angestrebte diplomatische Annäherung.
Algerien – Regierung droht Marokko, wegen Enteignung der Botschaft in Rabat, mit Vergeltung