Wirtschaftsmagazin Forbes veröffentlicht Ranking und sieht Premierminister Akhannouch weiterhin vor Banker Benjelloun.
New York – Das US-Wirtschaftsmagazin Forbes hat in diesen Tagen wieder sein alljährliches Ranking der reichsten Menschen der Welt veröffentlicht.
Die Mitgliedschaft in diesem exklusiven Club der reichsten Menschen setzt voraus, dass man über ein Vermögen von mindestens 1 Mrd. US-Dollar verfügt. Nach Angaben von Forbes gibt es weltweit 2.781 Menschen, die derzeit über ein Vermögen von mehr als 1 Mrd. US-Dollar verfügen. Dies sei die höchste Anzahl der Milliardäre, und gegenüber dem Vorjahr seien 141 neue „Superreiche“ hinzugekommen.
Auch die Summe aller Vermögen sei nochmals angewachsen. Insgesamt besitzen die 2.781 Milliardäre ein Gesamtvermögen von ca. 14,2 Billionen (14.200 Mrd.) US-Dollar. Dieses Vermögen sei binnen eines Jahres um ca. 2 Billionen US-Dollar gestiegen.
Allein die Top 20 Milliardäre konnten ihr Vermögen insgesamt um 700 Mrd. US-Dollar steigern.
Die meisten Milliardäre leben in den USA, insgesamt laut Forbes 813, mit einem Gesamtvermögen von 5,7 Billionen US-Dollar. Dies übersteigt das gesamte Bruttosozialprodukts Deutschlands um ein Viertel, das im Jahr 2021 bei ca. 3,67 Billionen EURO bzw. 4,07 Billionen US-Dollar lag. Auf Platz zwei folgt China und auf Platz drei Indien.
Als Grundlage der Vermögensberechnung werden laut Forbes aktuelle Aktienkurse (Stand: 8. März 2024) und Wechselkurse berücksichtigt. Die Forbes-Liste berücksichtigt keine Staatsoberhäupter oder Mitglieder von Königshäusern.
Marokkanischer Premierminister gilt als reichster Geschäftsmann des Landes
Zum Zeitpunkt der Erhebung gilt Bernard Arnault, der französische Industrielle und Mehrheitseigner des Luxuskonzerns LVMH, als reichster Mensch der Welt. Auf den weiteren Plätzen folgen Elon Musk (Tesla und X.com, vormals Twitter) und Jeff Bezos (Amazon).
Auch aus Marokko haben es zwei Geschäftsmänner erneut in die Liste der Milliardäre geschafft. Auf der Liste stehen, wenig überraschend, der Geschäftsmann und zugleich amtierende Premierminister Aziz Akhannouch und der Vorstandsvorsitzende der Bank of Africa, Othman Benjelloun.
Aziz Akhannouch ist Mehrheitseigentümer der Akwa-Gruppe, einem Konzern, der 1932 von seinem Vater zusammen mit Ahmed Wakrim gegründet wurde. Die Gruppe ist u.a. in den Bereichen Öl, Gas, erneuerbare Energien, Immobilien und Chemie tätig, insbesondere durch die börsennotierten Unternehmen Afriquia Gaz und Maghreb Oxygène. Sein Vermögen wird aktuell auf über 1,7 Milliarden US-Dollar (zuvor 1,5 Mrd. US-Dollar) geschätzt. Forbes führt den ehemaligen Landwirtschaftsminister und amtierenden Regierungschef des nordafrikanischen Königreichs Marokko im weltweiten Vergleich auf Platz 1922 (von 2.781).
Ebenfalls auf die Liste schaffte es Othman Benjelloun, CEO der marokkanischen Bank of Africa, einer Bankengruppe, die in mehr als 20 afrikanischen Ländern vertreten ist und inzwischen sogar ein Büro in China hat.
Als Erbe einer Beteiligung an der marokkanischen Versicherungsgesellschaft RMA hat er diese zu einem Hauptakteur des Finanzsektors gemacht. Über seine Holdinggesellschaft FinanceCom hält er auch einen Anteil an der marokkanischen Tochtergesellschaft des französischen Mobilfunkanbieters Orange, so Forbes.
Für den Bau des Mohammed VI – Towers in Rabat, eines 55-stöckigen Gebäudes, das zu den höchsten in Afrika gehören wird, startete er 2014 ein 500-Mio.-US-Dollar-Projekt.
Auch an der Finanzierung der sich jetzt im Bau befindlichen Meerwasserentsalzungsanlage nahe Casablanca, die die größte des afrikanischen Kontinents werden soll, ist er beteiligt. Mit einem geschätzten Vermögen von über 1,6 Mrd. US-Dollar (zuvor 1,3 Mrd. US-Dollar im Jahr 2023) belegt er im aktuellen Ranking Platz 2054.
Insgesamt gilt König Mohammed VI. als reichster Mensch Marokkos und soll auch zu den reichsten Monarchen der Welt gehören.