Das größte Flächenland Afrikas ruft zur Stimmabgabe auf. Beobachter gehen von der Wiederwahl des amtierenden Präsidenten Abdelmadjid Tebboune aus.
Algier – Am 7. September 2024 sind nach offiziellen Angaben mehr als 24 Mio. Wahlberechtigte zur Stimmabgabe aufgerufen, um einen neuen oder den bisherigen Präsidenten zu wählen.
Bei dieser Wahl treten insgesamt drei Kandidaten an: Herr Youcef Aouchiche von der Front der Sozialistischen Kräfte (FFS), der Kandidat der Bewegung der Gesellschaft für den Frieden (MSP), Herr Abdelaâli Hassani Cherif, und der offiziell unabhängige Kandidat sowie amtierende Präsident Herr Abdelmadjid Tebboune.
Dem amtierenden Präsidenten Tebboune werden dabei die größten Wahlchancen zugeschrieben. Er genießt die Unterstützung der größten und regierenden Partei FLN sowie des Militärs, das in Algerien als besonders mächtig gilt. Durch diesen Rückhalt gilt seine Wiederwahl als sehr wahrscheinlich.
Für Deutschland spielt Algerien eine wichtige strategische Rolle in der zukünftigen Energieversorgung – kurzfristig mit Blick auf Erdgas und langfristig im Bereich der erneuerbaren Energien. Dabei scheint es in Berlin keine große Rolle zu spielen, dass es in dem nordafrikanischen Land um die demokratischen Werte durchaus schwierig bestellt sein kann.
Wahlkommission gibt Zahl der Wahlberechtigten und Organisation bekannt.
Im Ausland lebende Algerierinnen und Algerier konnten bereits seit dem vergangenen Montag in den Botschaften und Konsulaten ihre Stimme abgeben. Laut der sogenannten unabhängigen nationalen Wahlbehörde (ANIE) können 24.351.551 registrierte Personen ihre Stimme abgeben. Davon sind 47 % Frauen und 53 % Männer. Etwa 36 % der Wahlberechtigten sind jünger als 40 Jahre.
Im Ausland sind 865.490 Personen wahlberechtigt, davon 45 % Frauen und 55 % Männer.
Die Wahl in mobilen Wahllokalen für die nomadische Bevölkerung sowie für die abgelegenen und eingeschlossenen Gebiete in den südlichen Wilayas hat bereits am vergangenen Mittwoch begonnen und betrifft 116.064 registrierte Wähler in 134 Wahllokalen in 51 Gemeinden in 16 Wilayas.
Wahlbeteiligung bei den Präsidentschaftswahlen mit Spannung erwartet.
Seit dem Aufkommen der Protestbewegung (Hirak), unter deren Druck sich der damalige Langzeitpräsident Bouteflika nicht mehr zur Wiederwahl stellen konnte, spielt die offizielle Wahlbeteiligung bei allen Abstimmungen eine große Rolle. Sie drückt unter anderem den Grad der Legitimation des Wahlsiegers durch die Bevölkerung aus.
Bei den letzten Wahlen, vor allem bei der Abstimmung zur Verfassungsreform, war die Wahlbeteiligung relativ niedrig. Präsident Tebboune gewann am 13. Dezember 2019 mit 5 Mio. Stimmen und somit 58,15 % der Stimmen die Wahl. Die damalige Wahlbeteiligung lag nach Angaben der ANIE offiziell bei ca. 39,83 %.
Algerien – Abdelmadjid Tebboune gewinnt die Präsidentschaftswahl