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Marokko – Nach Erdbeben in Al Haouz unterstützt EBRD mit 2,7 Mrd. MAD den Wiederaufbau

Entwicklungsbank setzt Schwerpunkte.

Um Marokko bei der Bewältigung der Folgen des Erdbebens von Al Haouz zu unterstützen, hat die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) für den Zeitraum 2023-2025 bis zu 250 Millionen Euro oder 2,7 Milliarden MAD zugesichert.

London / Rabat – Das nordafrikanische Königreich Marokko steht nach dem schweren Erdbeben vom 8. September 2023 in der Provinz Al Haouz, ca. 80 km südwestlich von Marrakech, vor gewaltigen Investitionen für den Wiederaufbau und Modernisierung der Region. Nach aktuellen Planungen sollen ca. 120 Mrd. marokkanische Dirham MAD bzw. ca. 11,05 Mrd. EURO* nötig sein, um die Schäden zu beseitigen und die Infrastruktur auf ein höheres Niveau zu heben. Diese hohe Summe soll binnen fünf Jahren aufgebracht und investiert werden.
Neben Umschichtungen im Haushalt sowie das Sammeln von Spenden im Inland und Hilfen aus dem Ausland wird Marokko sich auch verschulden müssen. Neben dem IWF bzw. der Weltbank wendet sich das Land auch an die afrikanische Entwicklungsbank sowie an andere meist europäische Institutionen.

Ein neues Abkommen wurde mit der Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) abgeschlossen.

Finanzmittel teilen sich in zwei Bereich auf.

Die Finanzmittel bestehe aus zwei Hauptteilen, die den „nachhaltigen Wiederaufbau und die inklusive regionale Entwicklung“ fördern sollen, erklärt die in London ansässige Institution.

„Die erste Phase läuft von 2023 bis 2025 und konzentriert sich auf die Nothilfe nach dem Erdbeben, aber auch auf die Erhaltung der Lebensgrundlagen und den ersten Wiederaufbau. Kredite werden v. a. an die betroffene Bevölkerung sowie an Kleinst-, Klein- und Mittelunternehmen (KKMU) vergeben. Dies geschieht über Partner- und Mikrofinanzinstitutionen“, so die EBRD.

Sie konzentriert sich auf die wirtschaftliche Teilhabe von Frauen und stellt bei Bedarf Mittel für Infrastruktur in Kommunen bereit. Außerdem werden Mittel für die Beratung von KMU und für den Wiederaufbau bereitgestellt, so die Stellungnahme weiter.

In der nächsten Phase wird die EBRD den längerfristigen Entwicklungs- und Integrationsplan der Regierung für die Regionen unterstützen. Dies wird dazu beitragen, Infrastrukturprojekte umzusetzen und die wirtschaftlichen Möglichkeiten für die Menschen in den betroffenen Regionen zu verbessern.

Über die Rückzahlungsmodalitäten wurde aber nichts bekanntgegeben.

Entwicklungsbank setzt Schwerpunkte.

„Die EBRD wird sich auf folgende Bereiche konzentrieren:
Erleichterung des Zugangs zu Finanzierungen für KMU,
Unterstützung der Wiederbelebung und der Widerstandsfähigkeit des Tourismussektors und der landwirtschaftlichen Wertschöpfungsketten,
Verbesserung der wichtigsten kommunalen und regionalen Infrastruktur sowie Unterstützung der wirtschaftlichen Diversifizierung und der Entwicklung des Humankapitals durch gezielte Investitionen und Beratung des Privatsektors“.

„Diese multidimensionale Unterstützung wird sorgfältig mit der marokkanischen Regierung und anderen öffentlichen und privaten Akteuren abgestimmt und in Zusammenarbeit mit anderen internationalen Partnern und Gebern umgesetzt“, so die Bank.

Heike Harmgart, EBWE-Generaldirektorin für den südlichen und östlichen Mittelmeerraum, sagte: „Die EBWE ist bereit, die betroffenen Gemeinden und Regionen zu unterstützen und die negativen Auswirkungen des Erdbebens auf die Lebensgrundlagen, das Humankapital und die Infrastruktur zu mildern. Zu diesem Zweck wird eine angemessene Kombination aus Finanzierung, Zuschüssen und technischer Hilfe eingesetzt“, zitiert sie die Pressemitteilung.

Marokko erhält seit 2012 finanzielle Unterstützung von der EBWE und war eines ihrer Gründungsmitglieder. Bis heute habe die EBWE nach eigenen Angaben 4,2 Milliarden Euro in 95 Projekte in Marokko investiert.

*Wechselkurs Stand 27. Oktober 2023

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