Hohes Kommissariat für Planung gibt aktuelle Zahlen zum Arbeitsmarkt bekannt und meldet leichten Rückgang der allgemeinen Arbeitslosenquote auf 11,4%
Rabat – In ihrem Informationsschreiben zur Arbeitsmarktsituation im dritten Quartal 2022 berichtet das Hohe Kommissariat für Planung, dass die Arbeitslosenquote landesweit auf 11,4% zurückging, im städtischen Bereich von 16% auf 15% fiel und im ländlichen Bereich bei 5,2% unverändert blieb.
Die Arbeitslosenquote stieg bei den Frauen von 16,5% auf 17,8%, bei den Jugendlichen zwischen 15 und 24 Jahren von 31,0% auf 31,7% und sank bei den Akademikern von 18,7% auf 17,7%.
Die allgemeine Beschäftigungsquoten gehen in fast allen Bereichen zurück.
Darüber hinaus berichtet das HCP von einem Rückgang der Erwerbs- und Beschäftigungsquoten.
Zwischen dem dritten Quartal 2021 und dem gleichen Zeitraum 2022 sank die Erwerbsquote auf nationaler Ebene von 45,1% auf 44%. In ländlichen Gebieten sank sie von 50,3% auf 48,1% und in städtischen Gebieten von 42,4% auf 41,9%. Der Unterschied zwischen Männern und Frauen betrug 50,2 Prozentpunkte, wobei die Erwerbsquoten bei 69,5% bzw. 19,3% lagen.
Die Beschäftigungsquote sank auf nationaler Ebene von 39,8% auf 39%. In den Städten stieg die Beschäftigungsquote leicht um 0,1 Prozentpunkte (von 35,6% auf 35,7%), während sie in den ländlichen Gebieten um 2,2 Prozentpunkte (von 47,7% auf 45,5%) zurückging. Der Unterschied zwischen Männern und Frauen betrug 47 Prozentpunkte, wobei die Beschäftigungsquoten bei 62,9% bzw. 15,9% lagen. Ein Jahr zuvor hatten die Beschäftigungsquoten 63,1% und 17,1% betragen.
Weniger freie Stellen
Darüber hinaus sank das Stellenangebot im dritten Quartal 2022 um 58.000 Stellen, da 194.000 Stellen in ländlichen Gebieten verloren gingen und 136.000 Stellen in städtischen Gebieten geschaffen wurden. Nach Art der Beschäftigung gingen 210.000 unbezahlte Arbeitsplätze verloren. Die bezahlte Beschäftigung nahm um 152.000 Stellen zu.
Landwirtschaft verliert und Dienstleistungssektor wächst.
Die Zahlen des HCP zeigen, dass der Sektor Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Fischerei 237.000 Arbeitsplätze (-7%) verloren hat, was einem Rückgang von 233.000 in ländlichen Gebieten und 4.000 in städtischen Gebieten entspricht. Der Bausektor verlor 38.000 Arbeitsplätze; 34.000 in ländlichen Gebieten und 4.000 in Städten.
Im Dienstleistungssektor wurden landesweit 189.000 Arbeitsplätze geschaffen (151.000 in städtischen und 37.000 in ländlichen Gebieten), was einem Anstieg der Beschäftigung in diesem Sektor um 4% entspricht. Im Industriesektor wurden 29.000 Arbeitsplätze geschaffen, was einem Anstieg um 2% entspricht, da in ländlichen Gebieten 36.000 Arbeitsplätze geschaffen wurden und in städtischen Gebieten 6.000 Arbeitsplätze verloren gingen.
Große Unterschiede zwischen den Regionen.
In Bezug auf die regionale Arbeitsmarktsituation stellt das HCP fest, dass in fünf Regionen 73,2% aller Erwerbstätigen im Alter ab 15 Jahren leben. Die Region Casablanca-Settat steht mit 22,4% der Erwerbstätigen an erster Stelle, gefolgt von Rabat-Salé-Kenitra (13,8%), Marrakech-Safi (13,3%), Tanger-Tétouan-Al Hoceïma (12%) und Fes-Meknes (11,7%).
Fast sieben von zehn Arbeitslosen (69,4%) sind in fünf Regionen konzentriert. Casablanca-Settat steht mit 24,6% Arbeitslosen an erster Stelle, gefolgt von Rabat-Salé-Kénitra (13,6%), Fès-Meknès (13,4%), Tanger-Tétouan-Al Hoceïma (9,3%) und Region L´Oriental (8,5%).
Die höchsten Arbeitslosenquoten sind in den Regionen Süd (21%) und Oriental (14,6%) zu verzeichnen. Weniger deutlich über dem nationalen Durchschnitt (11,4 %) liegen vier weitere Regionen, nämlich Fés-Meknes (13%), Casablanca-Settat (12,5%), Souss-Massa (11,7%) und Béni Mellal-Khénifra (11,6%). Dagegen verzeichneten die Regionen Drâa-Tafilalet, Tanger-Tétouan-Al Hoceïma und Marrakech-Safi mit 10,0%, 8,8% bzw. 6,9% die niedrigsten Raten.