In einem Kondolenzschreiben hebt der marokkanische König die Rolle des verstorbenen Pontifex für den interreligiösen Dialog hervor und erinnert an den historischen Besuch des Papstes in Marokko im Jahr 2019.
Rabat – Anlässlich des Todes von Papst Franziskus am heutigen Ostermontag (21. April 2025) hat König Mohammed VI., der in Marokko auch die Rolle des „Anführers des Gläubigen“ hat, Seiner Eminenz Kardinal Pietro Parolin, Staatssekretär des Vatikans, das tief empfundene Beileid in einem Kondolenzschreiben übermittelt. Darin äußert der König im Namen des marokkanischen Volkes und in seinem eigenen Namen seine „aufrichtige Anteilnahme“ anlässlich des „Ablebens eines großen Mannes des Glaubens und des Dialogs“.
„Zu diesem traurigen Anlass übermittle ich Ihnen, den Christen in aller Welt und insbesondere der geschätzten römisch-katholischen Kirche mein aufrichtiges Beileid und mein tiefstes Mitgefühl. Die Welt hat eine bedeutende religiöse Persönlichkeit verloren, die ihr Leben in den Dienst hoher menschlicher Ideale und gemeinsamer Werte gestellt hat“, schrieb der marokkanische König laut Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur MAP.
König Mohammed VI. würdigte den verstorbenen Papst als „herausragende Persönlichkeit, die ihr Leben dem Dienst an der Menschheit gewidmet hat“ und betonte die „tiefe Überzeugung“ von Papst Franziskus, dass der Dialog zwischen den Kulturen und Religionen ein „Pfad des Friedens und der Verständigung“ sei. Papst Franziskus habe stets „Brücken der Begegnung“ gebaut und sich für eine Welt eingesetzt, „in der Respekt und Mitmenschlichkeit über Spaltung und Ausgrenzung triumphieren“.
König erinnert an Besuch des Papstes in Marokko
Besondere Worte fand der König für den historischen Besuch des Papstes im März 2019 in Marokko. Dieser Besuch sei ein „symbolischer Moment von hoher Bedeutung“ gewesen, der die gemeinsamen Werte zwischen dem Islam und dem Christentum hervorgehoben und den Geist des interreligiösen Dialogs gestärkt habe. Der König erinnerte dabei auch an die Unterzeichnung des „Appells von Jerusalem“, einer gemeinsamen Erklärung von Papst Franziskus und König Mohammed VI., in der beide Führer“ den freien Zugang zu dieser heiligen Stadt für die Anhänger aller drei monotheistischen Religionen betonten und ihren Status als Ort des Friedens und der Koexistenz bekräftigten.
„Ich teile Ihren Kummer und bete, dass der allmächtige Gott Sie tröstet, Ihnen Trost spendet und die Seele des Verstorbenen segnet. Wir gehören zu Gott, und zu Ihm werden wir zurückkehren“, schloss König Mohammed VI. sein Kondolenzschreiben.
