Als religiöses Oberhaupt betont der König die spirituelle Bedeutung des Opferfestes. Iman erinnert an den Aufruf des Königs an das Volk auf das rituelle Opfern zu verzichten.
Tétouan – Am heutigen Samstag, dem 7. Juni 2025, hat König Mohammed VI. das Eid Al-Adha-Gebet (Opferfest) in der Hassan-II.-Moschee in Tétouan verrichtet. Begleitet wurde er dabei von Kronprinz Moulay El Hassan, Prinz Moulay Rachid, Prinz Moulay Ahmed und Prinz Moulay Ismail. Der monarchische Auftritt wurde von zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern entlang der königlichen Route begleitet, die dem Monarchen zum hohen religiösen Fest gratulierten.
Der Besuch in der Moschee Hassan II. und das gemeinsame Gebet markierten nicht nur den Höhepunkt des Festtages, sondern betonten die Rolle des Königs als Amir al-Muminin – Befehlshaber der Gläubigen – und oberste religiöse Instanz im Königreich Marokko.
Die religiöse Dimension des Fests
Das Eid Al-Adha, auch Opferfest genannt, zählt zu den höchsten Feiertagen im islamischen Kalender. In der Predigt des Imams wurde das Fest als Zeit spiritueller Einkehr und sozialer Verbundenheit hervorgehoben. Es kröne die ersten zehn Tage des Monats Dhu al-Hijjah und stehe symbolisch für die Bereitschaft zur Hingabe an Gott und zur Stärkung familiärer und gesellschaftlicher Bindungen.
Diese religiöse Bedeutung wurde durch die Präsenz des Königs im Gebet zusätzlich unterstrichen. Seine Teilnahme hat in Marokko nicht nur symbolischen Charakter, sondern fungiert als sichtbares Zeichen der spirituellen Führung.
Aufruf zum Verzicht – Königliches Opfer im Namen des Volkes
Ein zentrales Element der diesjährigen Feierlichkeiten war der Appell des Königs an sein Volk, in diesem Jahr auf das rituelle Schlachten eines Opfertiers zu verzichten. Der Imam erinnerte in seiner Predigt daran, dass der König das Opfer „im Namen seines gläubigen Volkes“ vollziehen werde – in Anlehnung an die Praxis des Propheten Mohammed, der zwei Schafe opferte, eines für sich und eines für die Gemeinschaft.
Der Hinweis auf den Koranvers „Er hat euch in der Religion keine Härte auferlegt“ dient dabei als theologischer Rahmen für die Maßnahme. Der Appell kann als Ausdruck von Rücksichtnahme verstanden werden – sei es aus sozialen, wirtschaftlichen oder praktischen Erwägungen heraus.
Nach dem Gebet empfing der König führende Vertreter des Staates und der islamischen Diplomatie, was die Bedeutung des Tages auch im institutionellen Rahmen unterstrich.
Mit der Verrichtung des Eid-Gebets und dem Aufruf zum gemeinsamen Verzicht auf das rituelle Opfer unterstreicht König Mohammed VI. seine doppelte Rolle als spirituelles und politisches Oberhaupt. Das Fest wird so nicht nur religiös begangen, sondern auch als Ausdruck gesellschaftlicher Verantwortung und Einheit gewertet.
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