EU – Vorgaben zur Reduzierung der CO2-Emissionen lässt Spanien Einbußen durch marokkanische Häfen befürchten.
Madrid – Zum Jahresanfang, 1. Januar 2024, ist das neue Emissionshandelssystem (ETS) der Europäischen Union EU in Kraft getreten. Diese sieht eine Verringerung der CO2-Emmissionen auch im Hafenbetrieb vor. Diese Entscheidung hat Befürchtungen über die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Häfen gegenüber Häfen in Drittländern wie Marokko ausgelöst.
Der Präsident der Hafenbehörde der Bucht von Algeciras (APBA), Gerardo Landaluce, äußerte sich in der spanischen Tageszeitung EuropaSur zu seinen Einschätzungen und sorgen. Er bezeichnete das Inkrafttreten des ETS als „sehr bedeutenden Verlust an Wettbewerbsfähigkeit für die europäischen Häfen“. Es könnte zu einer „Verlagerung des Verkehrs auf andere Häfen führen, was die Beschäftigung, den Hafenbetrieb und das Management der Logistikketten in der Europäischen Union gefährden würde“, zitiert ihn die spanische Zeitung EuropaSur.
Konkurrenz durch Tanger Med könnte steigen.
Laut Herr Landaluce sehen sich die europäischen Häfen durch die neuen EU-Umweltvorschriften einem Wettbewerbsnachteil ausgesetzt. Sie würden gegenüber Häfen in Drittstaaten wie Marokko benachteiligt. Insbesondere im Fall des Hafenkomplexes Tanger Med sei ein gleichberechtigter Wettbewerb schwierig.
Vertreter südeuropäischer Häfen, unter ihnen Herr Landaluce, forderten ein Moratorium für das Inkrafttreten des ETS. Sie betonten, dass die Gesetzgebung in ihrer jetzigen Form „die Gefahr birgt, dass Schiffe in Häfen von Drittstaaten umgeleitet werden, in denen CO2 außerhalb des europäischen Raums ausgestoßen wird.
EU sieht in neuer Gesetzgebung eines der wichtigsten Instrumente zur CO2 – Reduzierung.
Man dürfe auch nicht aus den Augen verlieren, dass das Emissionshandelssystem der Europäischen Union (EU ETS) das wichtigste Instrument der EU zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen sei.
Diese Reform ist Teil des Pakets „Anpassung an Ziel 55″. Dieses besteht aus einer Reihe von Vorschlägen zur Überarbeitung bzw. Modernisierung der EU-Rechtsvorschriften in den Bereichen Klima, Energie und Verkehr. Es bildet die Grundlage für die Bemühungen der EU, ihre Klimaziele zu erreichen. Diese sehen vor, die Netto-Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 % zu senken und bis 2050 klimaneutral zu werden.