StartFinanzenMarokko – Digitale Zahlungen und Cyberrisiken im Fokus der Zentralbank

Marokko – Digitale Zahlungen und Cyberrisiken im Fokus der Zentralbank

Sicherheit als Voraussetzung für Vertrauen

Bank Al-Maghrib fordert regionale Zusammenarbeit zur Stärkung der Cybersicherheit bei grenzüberschreitenden Zahlungssystemen

Rabat – Die Bank Al-Maghrib (BAM), Marokkos Zentralbank, hat sich erneut zur digitalen Transformation des Finanzsystems positioniert – mit einem klaren Appell an die afrikanischen Partnerländer. Bei der Eröffnung des Kontinentalseminars der Vereinigung Afrikanischer Zentralbanken (ABCA) am 21. Juli 2025 in Rabat sprach sich der Wali der BAM, Abdellatif Jouahri, für eine verstärkte regionale Zusammenarbeit zur Abwehr von Cyberrisiken aus – insbesondere im Kontext grenzüberschreitender digitaler Zahlungen.

Regionale Antworten auf globale Bedrohungen

Angesichts wachsender Bedrohungen durch Phishing, Zahlungsbetrug und Angriffe auf kritische Finanzinfrastrukturen sieht Jouahri dringenden Handlungsbedarf: „Diese schnelle digitale Transformation erhöht unsere Anfälligkeit gegenüber Cyberrisiken, was zu der grundlegenden Anforderung der Cyber-Resilienz führt“, sagte er laut der staatlichen Nachrichtenagentur MAP.

Insbesondere rief er dazu auf, bewährte Verfahren und regulatorische Standards im Bereich Cybersicherheit, Kryptowährungen und künstliche Intelligenz im Finanzwesen auf kontinentaler Ebene abzustimmen. Die Einrichtung von Kompetenzzentren und Plattformen zum Austausch von Informationen über Bedrohungen und Sicherheitsvorfälle sei dafür ein wichtiger Baustein.

Der e-Dirham und die Sicherheitsarchitektur

Marokko steht dabei nicht allein vor der Herausforderung. Die Einführung eines digitalen Dirham – der sich derzeit im Pilotstadium befindet – ist Teil einer umfassenderen Strategie zur Modernisierung des Zahlungsverkehrs. Digitale Währungen bergen jedoch zusätzliche Risiken, wenn sie nicht von einem robusten Cyber-Sicherheitsrahmen begleitet werden. Um dies zu gewährleisten, verwies Jouahri auf die bereits bestehenden nationalen Strukturen: ein institutioneller Rahmen, der vom Strategischen Ausschuss für Cybersicherheit koordiniert wird und verschiedene Sicherheits- und Aufsichtsbehörden einbindet.

Zugleich erinnerte er daran, dass Finanzinstitute in Marokko nicht nur den nationalen Sicherheitsanforderungen unterliegen, sondern auch verpflichtet sind, branchenspezifische Richtlinien der Regulierungsbehörden zu befolgen – ein doppelter Schutzmechanismus, der die Widerstandsfähigkeit erhöhen soll.

Zusammenarbeit als Gegengewicht zur Macht von BigTechs

Ein weiterer zentraler Punkt in Jouahris Ausführungen war die Balance zwischen Innovation und Marktordnung. Der technologische Vorsprung großer Technologieunternehmen – insbesondere im Bereich KI-gestützter Kreditvergabe – stellt für klassische Finanzinstitute eine strukturelle Herausforderung dar. Laut Jouahri müssten afrikanische Banken aktiv Partnerschaften mit FinTechs eingehen, um in diesem Spannungsfeld wettbewerbsfähig zu bleiben und gleichzeitig nicht die Kontrolle über die Stabilität des Finanzsystems zu verlieren.

Sicherheit als Voraussetzung für Vertrauen

Mit seinen Erläuterungen unterstrich Abdellatif Jouahri, dass digitale Innovation im Finanzwesen nicht isoliert betrachtet werden kann. Ohne eine gemeinsame Strategie zur Cybersicherheit – insbesondere im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr – drohen erhebliche Risiken für Stabilität und Vertrauen. Marokkos Vorschlag: ein koordinierter, afrikanischer Sicherheitsrahmen, der regulatorische Standards, Informationsaustausch und technologische Kompetenz vereint. Nur so könne die Digitalisierung des Finanzsystems nachhaltig und sicher gestaltet werden.

Marokko – Zentralbank testet digitalen Dirham im Peer-to-Peer-Zahlungsverkehr

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