StartMarokkoMarokko – 54.000 Marokkaner erhalten Unterstützung beim Wohnungskauf

Marokko – 54.000 Marokkaner erhalten Unterstützung beim Wohnungskauf

Eigentum statt Miete und Wachstumsimpulse für den Bausektor

Zuschussprogramm für Ersterwerb von Neubauwohnungen wird angenommen – Regierung fördert gezielt Eigentumserwerb in Stadt und Land

Rabat – Seit dem Start des marokkanischen Programms für direkte Wohnhilfe haben rund 54.000 Bürgerinnen und Bürger, darunter 3.000 in ländlichen Gebieten, finanzielle Unterstützung beim Ersterwerb von Neubauwohnungen erhalten. Das gab der Staatssekretär im Ministerium für Wohnungswesen, Adib Benbrahim, am Dienstag während einer Fragestunde im Abgeordnetenhaus des marokkanischen Parlaments bekannt.

Laut Herrn Benbrahim wurden bislang über 167.000 Anträge im Rahmen des Programms eingereicht – ein Hinweis auf den hohen Bedarf nach bezahlbarem Wohneigentum und die positive Resonanz auf das Förderinstrument. Zielgruppe sind insbesondere Haushalte mit niedrigem oder mittlerem Einkommen, die zum ersten Mal eine Wohnung kaufen möchten.

Förderung von Wohneigentum in Stadt und Land

Der direkte Wohnzuschuss ist Teil einer breit angelegten staatlichen Strategie, die sowohl urbanen als auch ländlichen Wohnraummangel adressieren will. Der Fokus liegt dabei auf dem Erwerb von Neubauwohnungen, um den Zugang zu Wohneigentum zu erleichtern und gleichzeitig den Wohnungsmarkt bzw. den Bausektor anzukurbeln.

Ein besonderer Schwerpunkt des Programms liegt auf ländlichen und entlegenen Regionen. Um die Wohnbautätigkeit dort zu fördern, wird ab August der staatliche Bauträger Al Omrane mit dem Bau von mehr als 2.930 Wohneinheiten in 49 ländlichen Zentren beginnen. Dazu gehören unter anderem Orte wie Sidi Rahal, Sidi Bouathmane, Ait Ourir und Zagora.

Wachstumsimpulse für den Bausektor

Die Wohnbauaktivitäten in strukturschwachen Regionen sollen laut Herrn Benbrahim auch lokale Wirtschaftskreisläufe stärken, Arbeitsplätze schaffen und dem Trend zur Abwanderung entgegenwirken. Bis 2028 plant Al Omrane – direkt oder gemeinsam mit privaten Partnern – die Fertigstellung von 147.000 neuen Wohneinheiten im ganzen Land.

Mit dieser Maßnahme verfolgt die marokkanische Regierung eine mehrgleisige Strategie: Wohnraumbeschaffung, Eigentumsförderung und regionale Entwicklung sollen durch gezielte Investitionen miteinander verknüpft werden.

Ergänzendes Programm – Erhalt historischer Bausubstanz

Parallel dazu läuft ein separates Förderprogramm zur Sanierung und Instandhaltung historischer Wohnstrukturen. In der zweiten Phase des nationalen Programms zur Pflege von Ksour (traditionellen Dörfern) und Kasbahs (befestigten Lehmbauten) sollen bis 2030 rund 100 historische Standorte in 15 Provinzen saniert werden.

Diese Orte liegen überwiegend in fünf Regionen mit hoher historischer Bausubstanz und beheimaten insgesamt etwa 40.000 Menschen. Für die Umsetzung sind Investitionen in Höhe von 1,5 Milliarden marokkanischen Dirham (rund 140 Millionen Euro) vorgesehen. Davon trägt das Wohnungsministerium 550 Millionen Dirham, während die übrigen Mittel von den Ressorts für Inneres, Kultur, Islamische Angelegenheiten und Tourismus bereitgestellt werden.

Eigentum statt Miete

Mit der Kombination aus direkten Wohnzuschüssen für Neubauwohnungen und dem Erhalt regionaler Baukultur positioniert sich Marokko als Staat, der langfristig auf Wohneigentum als sozialen Stabilitätsfaktor setzt. Der starke Zuspruch zeigt, dass viele Bürgerinnen und Bürger diese Möglichkeit aktiv nutzen.

Ob das Programm seine Ziele – insbesondere in ländlichen Regionen – nachhaltig erreicht, hängt laut Beobachtern auch von Faktoren wie Bauqualität, Infrastrukturanbindung und wirtschaftlichen Perspektiven vor Ort ab.

Die bisherigen Zahlen lassen dennoch auf eine erste Erfolgsbilanz schließen – und deuten darauf hin, dass die marokkanische Wohnbaupolitik derzeit auf einem stark nachgefragten Kurs ist.

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