Die Masern breiten sich in Marokko weiter aus. Gesundheitsminister Mohamed El Mehdi Bensaid beschreibt die Lage als ernst und kündigt Impfkampagnen an. Falschinformationen und niedrige Impfquoten erschweren die Bekämpfung der Krankheit.
Rabat – In Marokko sind die Masern außer Kontrolle geraten: 25.000 gemeldete Infektionen und 120 Todesfälle lassen eine schwierige Lage vermuten. Derzeit sind besonders ländliche Regionen betroffen, in denen niedrige Impfquoten herrschen. Gesundheitsminister Mohamed El Mehdi Bensaid sprach am gestrigen Sonntag, den 26. Januar 2025, im Parlament über die Ursachen und geplanten behördlichen Maßnahmen.
„Die Eindämmung der Masern ist eine nationale Priorität“, betonte Gesundheitsminister Bensaid. Die Regierung habe landesweite Impfkampagnen gestartet, insbesondere in den am stärksten betroffenen Gebieten, in denen die Durchimpfungsrate besonders gering ist. Gleichzeitig hob er hervor, dass Falschinformationen über angebliche Nebenwirkungen von Impfstoffen ein ernstes Problem darstellen. „Viele Eltern lassen ihre Kinder aufgrund von Gerüchten nicht impfen. Diese Desinformation gefährdet Leben“, erklärte der Minister.
Was die WHO zu Masern sagt
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bezeichnet Masern als eine der ansteckendsten Krankheiten weltweit. Eine infizierte Person kann bis zu 90 % der nicht geimpften Menschen in ihrer Umgebung anstecken. Laut der WHO gehören Masern zu den häufigsten Ursachen vermeidbarer Kindersterblichkeit.
Die WHO betont, dass eine Impfquote von mindestens 95 % erforderlich ist, um die Verbreitung der Krankheit zu stoppen. In Marokko ist diese Quote in ländlichen Gebieten jedoch deutlich niedriger, wie Medias24 berichtet. Auch warnt die WHO vor Komplikationen wie Lungenentzündung, Gehirnentzündung oder Tod, die besonders bei ungeimpften Kindern und immungeschwächten Personen häufig auftreten.
Regierung setzt auf Impfkampagnen und Aufklärung
Um die Krise einzudämmen, will die Regierung die Impfquote erhöhen und verstärkte Aufklärungskampagnen durchführen, um das Vertrauen in Impfstoffe wiederherzustellen. Gesundheitsminister Bensaid appellierte an die Bevölkerung, offiziellen Empfehlungen zu folgen und Impfangebote wahrzunehmen.
„Nur durch gemeinsame Anstrengungen können wir diese Krankheit eindämmen“, erklärte der Gesundheitsminister abschließend. Die Behörden zeigen sich zuversichtlich, die Masern mit diesen Maßnahmen unter Kontrolle zu bringen und weitere Todesfälle zu verhindern.