StartAlgerienAlgerien - Staatlicher Gas- u- Ölkonzern Sonatrach bekommt neuen Chef

Algerien – Staatlicher Gas- u- Ölkonzern Sonatrach bekommt neuen Chef

Ein bekannter Manager mit internationaler Erfahrung

Erfahrener Manager soll Algeriens wichtigste Einnahmequelle strategisch modernisieren und interne Spannungen bei Sonatrach abbauen.

Algier – In Algier hat der algerische Energieminister Mohamed Arkab am Sonntag Noureddine Daoudi offiziell als neuen Vorstandsvorsitzenden des staatlichen Öl- und Gaskonzerns Sonatrach eingesetzt. Damit löst Daoudi seinen Vorgänger Rachid Hachichi ab, der seit Oktober 2023 im Amt war. Die Entscheidung erfolgte laut der staatlichen Nachrichtenagentur APS im Rahmen der politischen Neuausrichtung des Energiesektors unter Präsident Abdelmadjid Tebboune.

Minister Arkab betonte, die Ernennung spiegele die neue Dynamik wider, die auf nachhaltige Entwicklung, wirtschaftliche Diversifizierung und die Stärkung Algeriens als verlässlichen Energielieferanten ziele. Zugleich würdigte er EX-CEO Hachichis bisherige Leistungen und hob Daoudis „strategische Managementerfahrung und Führungsqualitäten“ hervor.

Ein bekannter Manager mit internationaler Erfahrung

Herr Daoudi verfügt über mehr als 35 Jahre Berufserfahrung in der Energiebranche. Er leitete unter anderem die Nationale Agentur für die Entwicklung von Kohlenwasserstoffressourcen (Alnaft), die Verträge mit internationalen Partnern wie Chevron oder ExxonMobil verhandelt. In seiner früheren Funktion bei Sonatrach verantwortete er bereits den Explorationsbereich.

Wie internationale Medien berichten, übernimmt Daoudi nun einen umfassenden strategischen Plan im Umfang von rund 60 Milliarden US-Dollar. Ziel ist der Ausbau der Explorations- und Produktionskapazitäten, die Entwicklung petrochemischer Projekte sowie die Modernisierung der Gasexport-Infrastruktur – ein zentrales Standbein der algerischen Staats- und vor allem Deviseneinnahmen.

Zwischen Kontinuität und Erneuerung

Während die Regierung die Ernennung als Teil eines strategischen Modernisierungsschritts darstellt, deuten Berichte aus Unternehmenskreisen auch auf interne Spannungen unter der bisherigen Führung hin. Herr Hachichis Management sei demnach wiederholt kritisiert worden, insbesondere wegen einer zu stark personalisierten Führungsweise. Der Wechsel an der Spitze wird daher auch als Versuch gewertet, Stabilität und Vertrauen innerhalb der Belegschaft wiederherzustellen.

Energiesouveränität und internationale Erwartungen

Sonatrach bleibt mit einem Anteil von rund 95 Prozent an den Gesamtexporten Algeriens das Rückgrat der nationalen Wirtschaft. Minister Arkab bezeichnete den Konzern als „Symbol der Energiesouveränität“ und kündigte an, dass die Gruppe künftig eine aktivere Rolle in der globalen Energiewende spielen solle. Forschung, Ausbildung und der Einsatz digitaler Technologien – insbesondere künstlicher Intelligenz – sollen dabei die Wettbewerbsfähigkeit erhöhen.

Herr Daoudi selbst sprach laut APS von „großen Ambitionen und Herausforderungen“ und erklärte, er wolle „zum Aufbau eines stärkeren, widerstandsfähigeren Unternehmens beitragen, das mit Zuversicht in die Zukunft blickt“.

Mit seiner Ernennung setzt Algerien somit auf Erfahrung und Stabilität, um Sonatrach in einer Phase tiefgreifender Umbrüche der internationalen Energiemärkte strategisch neu zu positionieren.

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