Algerien verurteilt den Luftangriff Israels auf iranisches Territorium scharf – und fordert die UNO zum Handeln auf.
Algier – Die algerische Regierung hat sich am Freitag deutlich zur aktuellen Eskalation im Nahen Osten geäußert. In einer offiziellen Erklärung des Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten, der Nationalen Gemeinschaft im Ausland und für Afrikanische Angelegenheiten, wie sie von der algerischen Nachrichtenagentur APS veröffentlicht wurde, verurteilte Algerien die israelische „Aggression gegen die Islamische Republik Iran“ aufs Schärfste.
Die Erklärung bezeichnet die israelische Militäroperation als „eklatante Aggression“, die einen klaren Verstoß gegen internationales Recht und die Charta der Vereinten Nationen darstelle. Ohne die bestehende „Straflosigkeit und mangelnde Rechenschaftspflicht“ Israels, so das Ministerium, wäre ein solcher Angriff nicht möglich gewesen.
Algeriens diplomatischer Kurs
Diese Reaktion reiht sich in die außenpolitische Linie Algiers ein, das traditionell enge Beziehungen zum Iran unterhält. Beide Länder verfolgen eine ähnliche Haltung gegenüber der israelischen Besatzungspolitik und treten in multilateralen Foren regelmäßig mit abgestimmten Positionen auf.
Zudem strebt Algerien weiterhin eine Mitgliedschaft in der Gruppe der BRICS-Staaten an – ein Bündnis, dem der Iran angehört. Die Kritik an Israel kann daher auch als Ausdruck einer verstärkten diplomatischen Annäherung an Partnerstaaten wie Russland, China oder Iran verstanden werden, die ebenfalls regelmäßig gegen Israels Nahostpolitik Stellung beziehen.
Kritik an israelischer Siedlungspolitik
In der Erklärung wird nicht nur der Angriff auf iranisches Gebiet kritisiert, sondern auch die „systematische feindselige Siedlungspolitik Israels“ als destabilisierend beschrieben. Diese Politik, so Algerien, basiere auf der Illusion, eigene Sicherheit auf Kosten der Nachbarn gewährleisten zu können. Sie gefährde jedoch stattdessen die gesamte Region, einschließlich Palästinas und der umliegenden Länder.
Algerien warnt vor den „Risiken, die mit einem Nachgeben gegenüber der Arroganz und Tyrannei der israelischen Besatzung verbunden sind“. Die internationale Gemeinschaft, insbesondere der UN-Sicherheitsrat, wird aufgefordert, „ihrer Verantwortung gerecht zu werden“ und aktiv auf ein Ende dieser Politik hinzuarbeiten.