Neue Regelung ermöglicht Bildungspersonal den Ruhestand früher – Regierung erkennt zentrale Rolle der Lehrerinnen und Lehrer bei der Generationenbildung offiziell an.
Algier – Die algerische Regierung hat das gesetzliche Renteneintrittsalter für Beschäftigte im Bildungswesen gesenkt. Wie die staatliche Nachrichtenagentur APS am Montag berichtete, wurde ein entsprechender Gesetzesentwurf zur Änderung des Rentengesetzes von der Nationalen Volksversammlung (APN) angenommen. Die Maßnahme sieht eine Verkürzung des Rentenalters um drei Jahre vor und gilt exklusiv für das Personal des nationalen Bildungssektors.
Der Minister für Arbeit, Beschäftigung und soziale Sicherheit, Fayçal Bentaleb, erklärte laut APS, dass diese Entscheidung die Umsetzung eines politischen Versprechens von Präsident Abdelmadjid Tebboune sei. Sie stelle eine „Anerkennung ihrer zentralen Rolle bei der Ausbildung von Generationen“ dar.
Konkrete Änderungen im Überblick
Mit der neuen Regelung können männliche Lehrkräfte ab 57 Jahren (statt 60) und weibliche Lehrkräfte ab 52 Jahren (statt 55) in Rente gehen. Gleichzeitig betonte der Minister, dass das Bildungspersonal weiterhin die Freiheit habe, länger im Dienst zu bleiben, wenn es dies wünsche: „Die neuen Bestimmungen bieten dem Bildungspersonal mehr Flexibilität“, so Minister Bentaleb.
Die Rentenverkürzung kann jedoch nicht mit anderen Ruhestandsregelungen kombiniert werden – etwa derjenigen zur Kindererziehung gemäß Artikel 8 des Rentengesetzes.
Bedeutung für den Bildungssektor
Die Reform wird von der Regierung als symbolischer Schritt verstanden, der die gesellschaftliche Bedeutung von Lehrerinnen und Lehrern unterstreichen soll. Gleichzeitig könnte sie auch konkrete Auswirkungen auf die Personalplanung im Bildungswesen haben – insbesondere vor dem Hintergrund des wachsenden Fachkräftemangels in einzelnen Regionen. Weitere Maßnahmen zur Unterstützung des Sektors wurden bislang nicht angekündigt.
