Jean-Noël Barrot besucht Algerien am 6. April – Ziel ist die Verbesserung der diplomatischen Beziehungen
Der französische Außenminister Jean-Noël Barrot wird am 6. April nach Algier reisen, um die bilateralen Beziehungen zwischen Frankreich und Algerien zu stärken. Dieser Besuch folgt auf ein Telefongespräch zwischen den Präsidenten beider Länder, Emmanuel Macron und Abdelmadjid Tebboune, in dem sie sich auf eine Wiederaufnahme der Zusammenarbeit in zentralen politischen, wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Bereichen verständigt hatten.
In einer gemeinsamen Erklärung betonten Macron und Tebboune ihre Absicht, den „fruchtbaren Dialog zu erneuern“, der mit der Erklärung von Algier im August 2022 begonnen hatte. Dazu gehört insbesondere die Wiederaufnahme der Arbeit der gemeinsamen Historikerkommission, die sich mit der kolonialen Vergangenheit beider Länder befasst. Zudem einigten sich beide Staatschefs darauf, die Sicherheitskooperation und den Austausch in Migrationsfragen wieder zu intensivieren.
Der Besuch Barrots soll nach Angaben des Élysée-Palastes dazu dienen, „das ehrgeizige Arbeitsprogramm im Detail zu besprechen, seine operativen Modalitäten festzulegen und den Zeitplan für die Umsetzung zu konkretisieren.“
Inhaftierung und Verurteilung von Boualem Sansal auf der Agenda
Die Reise des französischen Außenministers erfolgt zudem vor dem Hintergrund diplomatischer Spannungen, insbesondere aufgrund der algerischen Inhaftierung des Schriftstellers Boualem Sansal. Präsident Macron hatte in dem Telefonat mit Tebboune um „eine Geste der Gnade und Menschlichkeit“ für Sansal gebeten.
Mit dem Besuch in Algier setzt Frankreich nun auf direkte Gespräche, um bestehende Differenzen zu überwinden und die Kooperation mit Algerien auf eine neue Grundlage zu stellen. Ein mögliches Gipfeltreffen zwischen Macron und Tebboune bleibt weiterhin im Raum.
Algerien – Annäherung zwischen Algier und Paris trotz diplomatischer Spannungen
