StartAlgerienAlgerien – Ausbau des Schienennetzes mit chinesischer Hilfe

Algerien – Ausbau des Schienennetzes mit chinesischer Hilfe

Algerien will Rohstoffexport durch Ausbau des Schienennetzes erleichtern.

Präsident will gemeinsam mit China 6.000 km Eisenbahnstrecke zu den Rohstoffminen und den südlichen Provinzen bauen lassen.

Algier – Afrikas größtes Flächenland will seine Infrastruktur ausbauen und setzt offenbar auf die Erweiterung des Schienennetzes. Der algerische Präsident Abdelmadjid Tebboune sei überzeugt, dass die Stärkung des Schienenverkehrs „die beste Garantie für die Entwicklung des Landes ist.“ Dies gelte vor allem für die südlichen Regionen. Dort will Algerien gemeinsam mit chinesischen Partnern 6.000 Kilometer Bahnstrecke bauen.

Am vergangenen Samstag sagte der Präsident in einem Interview im staatlichen Fernsehen und Radio, dass die Stärkung des Eisenbahnsektors die beste Garantie für die Entwicklung“ sei. Er verkündete, dass die „chinesischen Freunde“ ihre Bereitschaft zur Umsetzung eines gemeinsamen Projekts von rund 6.000 km erklärt hätten.

Für den Präsidenten seien es solche Strukturprojekte, die „die nationale Einheit und Integrität bewahren können“. Es gehe um Investitionen in den entlegensten Regionen des Landes. Als Beispiel nannte er die Eisenbahnlinie nach Tamanrasset, die den Bergbau erleichtern werde. Zudem werde der Handel angekurbelt und eine wirtschaftliche Dynamik geschaffen, die den Bürgern zugutekomme.

Algerien will Rohstoffexport durch Ausbau des Schienennetzes erleichtern.

Als „absolute Priorität“ bezeichnete Präsident Tebboune den Transport von Phosphat zum 280 km entfernten Hafen von Annaba und von Eisenerz von der Mine Gara Djebilet zum 800 km entfernte Bechar. Er unterstrich die Bedeutung einer raschen Fertigstellung.

Der Plan sehe auch vor, die Städte Bechar und Adrar durch eine fast 600 km lange Eisenbahnlinie zu verbinden.

Als weitere Vorteile des Schienenverkehrs nannte Präsident Tebboune die Zeitersparnis, die geringere Umweltbelastung, die niedrigeren Kosten im Vergleich zum Straßentransport und die Erschließung der Regionen, in denen die Züge eingesetzt werden. Weitere Angaben zum Planungshorizont oder dem Investitionsvolumen machte er nicht.

Aktuelles Streckennetz umfasst 4.300 km (brutto)

Das derzeitige Streckennetz der staatlichen Eisenbahngesellschaft SNTF umfasst zwei Spurweiten, das normalspurige Netz ist erst zu etwas mehr als 10 % elektrifiziert, so dass neben neuen Gleisen ggf. auch ein Stromnetz aufgebaut werden müsste.

Theoretisch besitzt Algerien ein Streckennetz von über 4.300 km, dessen ersten Strecken während der französischen Besatzung gebaut wurden.
Davon sollen etwas mehr als 3.800 km tatsächlich genutzt werden. Die meisten Strecken werden mit Diesel- oder Gaslokomotiven genutzt. Nur eine Strecke von 386 km sei bisher elektrifiziert.
Die meisten Linien führen entlang der Mittelmeerküste im Norden des Landes, beginnend im Osten Algeriens in M´Daourouch, nahe der Grenze zu Tunesien, über Annaba, Béjaia, Algier, Oran nach Tlemcen im Westen, nahe der Grenze zu Marokko.

Mit dem angekündigten Ausbau würde sich das Schienennetzt mehr als verdoppeln. Gerade die Routen in den Süden des Landes könnten auch einen militärischen Nutzen bringen, um die Grenzen zur Sahelzone oder Marokko besser schützen zu können.

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