Tunesisches Generalkonsulat bestätigt Säureangriff auf tunesischen Studenten durch einen deutschen Staatsbürger in einem Café in Bochum. Generalkonsulat geht von rassistischem Motiv aus.
Bochum / Tunis – Ein in Bochum lebender 31-jähriger tunesischer Student sei vor kurzem von einem deutschen Staatsbürger angegriffen worden, der Säure auf ihn geschüttet haben soll, während er mit seiner deutschen Frau in einem Café in der Stadt saß. Dies meldet die tunesische Nachrichtenagentur TAP unter Berufung auf diplomatische Quellen.
Wie das Generalkonsulat der Republik Tunesien in Bonn mitgeteilt habe, musste der Tunesier in ein Krankenhaus (Abteilung für schwere Verbrennungen) gebracht werden, wo er wegen schwerer Verbrennungen am Hinterkopf, am Hals, an den Händen, an den Beinen und an einem Teil seines Gesichts behandelt werden musste.
Das Konsulat teilte mit, dass die deutschen Polizeibehörden den Täter festgenommen hätten und dass eine Untersuchung eingeleitet worden sei, um die Umstände des Angriffs zu klären.
Der tunesische Generalkonsul in Bonn und der Sozialattaché hätten den verletzten Mann in der Intensivstation des Bochumer Krankenhauses, in dem der tunesische Student untergebracht sei, aufgesucht, um sich über seinen Gesundheitszustand und seine psychische Verfassung zu informieren.
Der behandelnde Arzt hätten mitgeteilt, dass sich sein Gesundheitszustand und seine psychische Verfassung verbessert hätten. Voraussichtlich werde der Tunesier am 15. Juli 2024 einer ersten Operation unterzogen.
Tunesien fordert von den deutschen Behörden Aufklärung. Konsulat geht von einem rassistischen Hintergrund aus.
Zur Wahrung der Rechte des tunesischen Studenten hätten die konsularischen Dienste ein offizielles Ersuchen an die zuständige Staatsanwaltschaft gerichtet, um die Umstände des Angriffs zu klären.
Das Generalkonsulat habe ferne auch um ein Treffen mit den für den Fall zuständigen regionalen Dienststellen ersucht, um sie zu einer offiziellen Stellungnahme zu dem Angriff zu veranlassen und dafür zu sorgen, dass sich solche rassistischen Angriffe nicht wiederholen, zitiert die tunesische Nachrichtenagentur ihre diplomatischen Quellen weiter.
Auf Ersuchen des Vaters des Studenten habe das Bonner Generalkonsulat bei den konsularischen Diensten der deutschen Botschaft in Tunis darum gebeten, die Erteilung eines Visums für die Eltern zu erleichtern, damit sie ihn so bald wie möglich besuchen können.
Das Generalkonsulat in Bonn setze in Abstimmung mit der tunesischen Botschaft in Berlin und der Zentralverwaltung des Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten, Migration und Auslandstunesier seine Bemühungen mit den regionalen und lokalen Behörden fort, um den Schutz der Interessen des tunesischen Studenten und die Strafverfolgung des Täters sicherzustellen.
So stehe man auch in Kontakt mit einer Reihe von Anwälten, um zu prüfen, ob sie mit der Verteidigung seiner Rechte beauftragt werden können.
Polizei Bochum ermittelt wegen versuchtem Mord.
Wie die Polizei in Bochum mitteilt, habe sich die Geschehnisse am 30. Juni 2024 gegen 15:24 Uhr Ortszeit in einem Café in der Oscar-Hoffmann-Straße 34 in Bochum zugetragen. Den bisherigen Pressemeldungen der Polizei ist die Nationalität des Opfers nicht zu entnehmen. Nur dass das Opfer sich im Außenbereich des Cafés befunden habe und dort mit einer säurehaltigen Flüssigkeit übergossen wurde.
Zugleich seien eine am gleichen Tisch sitzende Frau sowie eine Kellnerin leichter verletzt worden.
Weiter heißt es von Seiten der Polizei: „Der Täter konnte zunächst fliehen, wurde aber kurz darauf im Nahbereich festgenommen. Im Rahmen des Einsatzes zogen sich vier Kräfte der Polizei sowie zwei Kräfte der Feuerwehr, die mit der Flüssigkeit in Berührung gekommen sind, ebenfalls Verletzungen zu. Das Motiv der Tat ist aktuell noch unklar. Die polizeilichen Ermittlungen dauern an.“
Wie die Polizei in Bochum am 1. Juli 2024 weiter mitteilte, würde es sich bei dem dringenden Tatverdächtigen, um einen 43-jährigen Mann mit Deutscher Nationalität aus Bergkamen handeln. Er wird nun des versuchten Mordes beschuldigt. Die weiteren Ermittlungen seien daher von der Mordkommission Bochum übernommen worden.