Vor allem Nahrungsmittel werden immer teurer.
Tunis – Die Inflation in Tunesien befindet sich weiterhin auf einem hohen Niveau, aber die Rate ist nicht mehr zweistellig. Im Monat Mai 2023 betrug die offizielle durchschnittliche Inflation gegenüber dem gleichen Vorjahresmonat 9,6%. Noch im April 2023 betrug die durchschnittliche Preissteigerung gegenüber dem Vorjahresmonat 10,1%.
Das Nationale Statistikinstitut (NSI) gab diese Entwicklung am vergangenen Montag in seinem Bericht zum Preisindex für Mai 2023 bekannt. Das Institut erklärte, dass trotz des monatlichen Anstiegs, der Rückgang der Inflation auf die Verlangsamung des Preisanstiegs zwischen Mai und April dieses Jahres, im Vergleich zum gleichen Zeitraum des letzten Jahres, zurückzuführen sei.
Tatsächlich ist ein Rückgang der Preissteigerungen in den Kategorien „Wohnung, Wasser, Gas, Strom und andere Brennstoffe“ von 2,5% auf 0,4%,
des Preisanstieges für Verkehrsdienstleistungen von 1% auf 0,3% und des Preisanstiegs in der Kategorie „Möbel, Haushaltswaren und routinemäßige Instandhaltung des Haushalts“ von 1,2% auf 0,5%, jeweils im Monatsvergleich Mai 2023 zu April 2023, zu beobachten.
Kleidung und Übernachtung wieder teurer geworden. Nahrungsmittel weisen ein plus 0,4% aus.
Im Mai stiegen die Verbraucherpreise für Kleidung (+0,8%) sowie Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen (+1,0%).
Die Preise für Nahrungsmittel stiegen im Monatsvergleich um 0,4%. Dies sei auf Preiserhöhungen von 3% für Obst, 1,8% für Schaffleisch und 1,6% für Mineralwasser, Erfrischungsgetränke und Fruchtsäfte zurückzuführen. Dagegen sanken die Preise für frisches Gemüse um 4%, für Eier um 2,3% und für frischen Fisch um 0,5%.
Preisindex auf Jahresbasis – Nahrungsmittel im Durchschnitt um über 15% teurer.
Während die Preisveränderungen im reinen Vergleich von April auf Mai 2023 noch recht gemäßigt erscheinen, wird das ganze Ausmaß der Inflation erst im reinen Jahresvergleich deutlich.
Die Preise für Nahrungsmittel stiegen im Mai 2023 gegenüber dem gleichen Monat des letzten Jahres deutlich an, nämlich um 15,9%. Dieser Anstieg sei hauptsächlich auf Preiserhöhungen von 31,2% für Schaffleisch, 28,2% für Geflügelfleisch, 25,6% für Eier, 23,4% für Speiseöl bzw. 21,1% für Rindfleisch zurückzuführen.
Die Preise für Industriewaren stiegen im Jahresvergleich nur relativ geringfügig um 8,2%. Baumaterialien verteuerten sich um 7,4%, Bekleidung genau wie Haushaltswaren um 9,7%.
Bei den Dienstleistungen stiegen die Preise im Jahresvergleich um 6,4%, vor allem aufgrund eines Preisanstiegs von 10,1% bei Restaurants, Cafés und Hotels, aber auch um 17,5% bei öffentlichen und privaten Verkehrsmitteln und um 20,7% bei Finanzdienstleistungen.
Kerninflation bei über 7%
Die Kerninflation (ohne Nahrungsmittel und Energie) ging von 7,7% im vergangenen Jahr auf 7,5% zurück. Die Preise für nicht regulierte Produkte stiegen im Jahresvergleich um 11,1%. Regulierte Produkte verteuerten sich um 5%. Nicht regulierte Nahrungsmittel verteuerten sich um 18,6%, regulierte Nahrungsmittel um 0,8%.