Landwirtschaftsministerium erhöht Warnstufe nach ersten Sichtungen von Heuschreckenschwärme in der Region Dehiba. Vorbereitungen für Bekämpfung begonnen.
Tunis – Noch ist Nordafrika von Unwettern und Regenfällen betroffen, die wie in Marokko auch heftig ausfallen können. Doch die Windrichtung beginnt sich bereits zu drehen, was nicht nur für allmählich steigende Temperaturen sorgen wird, sondern auch erste Plagen aus dem Süden kommend begünstigen könnte, die die Landwirtschaft und ihren Ertrag bedrohen.
Erste Schwärme von Wüstenheuschrecken gesichtet.
Das tunesische Landwirtschaftsministerium hat nach ersten Sichtungen von Wüstenheuschrecken im südlichen Gouvernement Tataouine den „Zustand der Wachsamkeit“ ausgerufen, eine ersten Warnstufe, die es der Regierung erlaubt, ggf. Maßnahmen zur Gefahrenabwehr einzuleiten.
In einer Erklärung kündigte das Ministerium an, dass alle verantwortlichen Stellen auf zentraler und regionaler Ebene mobilisiert worden seien, um die Entwicklung in der Region zu beobachten.
Vor Ort von technischen Teams durchgeführte Beobachtungen hätten ergeben, dass die Zahl der Heuschrecken, auch Wüstenheuschränken genannt, die in der Region Dehiba im Gouvernement Tataouine gesichtet wurden, weil sie aufgrund von Südwinden ihre Bewegungsrichtung und Geschwindigkeit ändern und beschleunigen konnten, derzeit noch keine ernsthafte Bedrohung für die Vegetationsdecke der Region darstellen, so die Einschätzung des Landwirtschaftsministeriums.
Landwirtschaftsministerium will Lage vor Ort weiter beobachten und trifft Vorbereitungen.
Nach Angaben des Ministeriums wurde beschlossen, in den südlichen Gouvernoraten regionale Komitees zur Heuschreckenbekämpfung zu aktivieren, in den Grenzgebieten, insbesondere im Süden Tunesiens, eine Verteidigungs- und Überwachungslinie einzurichten und im Hinblick auf eine mögliche Verschärfung der Lage einen strategischen Vorrat an Insektiziden anzulegen.
Diese Heuschrecken stammen aus der Sahelzone und den nordafrikanischen Ländern, insbesondere aus Libyen, wo ihre Verbreitung durch günstige klimatische Bedingungen verstärkt wird, heißt es in der Pressemitteilung abschließend.