Der tunesische Staat hat 7,8 Mrd. Dinar für Unterstützungsleistungen und direkte Subventionen von Produkten 2022 ausgegeben.
Tunis – Der ohnehin von Finanzproblemen betroffene tunesische Staat hat im Krisenjahr 2022 seine Ausgaben für Subventionen deutlich steigern müssen. Noch fehlen die Zahlen für den Dezember 2022 doch bereits für die ersten 11 Monate des vergangenen Haushaltsjahres 2022 hat der Staat ca. 7,8 Mrd. tunesische Dinar bzw. 2,33 Mrd. EURO* für direkte Subventionen ausgeben müssen. Im Jahr 2021 waren es noch rund drei Mrd. Dinar bzw. 900 Mio. EURO*. Dies entspricht einem Anstieg von 166% von 2021 auf 2022 und es fehlen noch die Ausgaben für den Dezember 2022.
Vor allem Treibstoff und Grundnahrungsmittel mussten Subventioniert werden.
Dieser Anstieg ist hauptsächlich auf die Erhöhung der Subventionsausgaben für Kraftstoffe um 338% zurückzuführen, die von 1,2 Mrd. Dinar bzw. 360 Mio. EURO* im November 2021 auf 5,2 Mrd. Dinar bzw. 1,55 Mrd. EURO* bis einschließlich November 2022 gestiegen seien, wie die tunesische Nachrichtenagentur TAP berichtet, unter Berufung auf einen Bericht über die Ausführung des Staatshaushalts, der am 10. Februar 2023 vom Finanzministerium veröffentlicht wurde.
Auch für die Subventionierung von Grundnahrungsmittel wurde mehr aufgewendet. Diese Ausgaben stiegen um 58% auf fast 2 Mrd. Dinar bzw. 600 Mio. EURO. Zusätzlich wurden die Preise für Transport subventioniert. Diese Ausgaben stiegen um 20% auf 0,6 Mrd. Dinar bzw. 180 Mio. EURO.
Auffällig ist, dass Kraftstoffe 67% des gesamten Subventionsvolumens für sich beanspruchen, gefolgt von den Grundnahrungsmittel (25,2%) und dem Transport (7,6%). Hier schlagen sich die gestiegenen Weltmarktpreise für Energie und Treibstoffe im Staatshaushalt nieder. Trotz dieser enormen Ausgaben spüren die Menschen in Tunesien die Folgen einer hohen Inflation.
*Wechselkurs Stand 14. Februar 2023