StartGesellschaftMarokko – Zivilgesellschaftliche Bewegung GenZ212 setzt Proteste fort

Marokko – Zivilgesellschaftliche Bewegung GenZ212 setzt Proteste fort

Ausweitung der Protestformen und Boykottaufrufe

GenZ212 – Aktivisten fordern soziale Gerechtigkeit und Rechenschaftspflicht und intensivieren ihre Kampagne.

Rabat – Die Protestbewegung GenZ212, die sich primär an junge Marokkaner richtet, hat nach einer kurzen Unterbrechung ihre landesweiten Demonstrationen wieder aufgenommen und kündigt eine Ausweitung ihrer Maßnahmen an. Die Demonstrationen, die zuvor aus Respekt vor einer königlichen Rede pausiert hatten, wurden am vergangenen Samstag in mindestens zwölf Städten Marokkos fortgesetzt, berichten marokkanische Medien übereinstimmend.

Die Rückkehr zu den Straßenprotesten nach königlicher Rede

Die Wiederaufnahme der Kundgebungen erfolgte am vergangenen Samstag in Metropolen wie Casablanca, Rabat, Fes und Agadir sowie in weiteren Städten wie Oujda, Safi und Meknès. Die Proteste seien überwiegend friedlich abgelaufen. Die GenZ212-Bewegung erklärte in einer Mitteilung auf ihrer Facebook-Seite, dass sie nach „verantwortungsvollen internen Diskussionen und einem breiten Abstimmungsprozess“ beschlossen habe, den Ansatz des friedlichen Protests fortzusetzen und dessen Formen zu erweitern.

Die Bewegung betrachtet diesen Schritt als Teil eines „anhaltenden Kampfes für soziale Gerechtigkeit und Würde für alle Marokkaner“ und rief die Bevölkerung auf, sich massiv zu mobilisieren.

Kernforderungen: Bildung, Gesundheit und politische Freilassung

Die zentralen Forderungen der GenZ212 bleiben unverändert und fokussieren sich auf grundlegende Bürgerrechte und politische Reformen. Die Bewegung nennt drei Hauptanliegen, die sie als prioritär betrachtet:

  1. Das Recht auf eine hochwertige Bildung und eine angemessene Gesundheitsversorgung für die gesamte Bevölkerung.
  2. Die konsequente Bekämpfung von Korruption und die Einführung von Rechenschaftspflicht für alle Verantwortlichen.
  3. Als „oberste Priorität“ die sofortige Freilassung aller politischen Meinungsgefangenen, die aufgrund ihrer friedlichen Teilnahme an Protesten inhaftiert wurden.

Die Forderung nach Rechenschaftspflicht und einem Ende der Verhaftungen im Zusammenhang mit friedlicher Meinungsäußerung unterstreicht den Sinn und Zweck der Bewegung: die Förderung der Menschenwürde und des Kampfes für soziale Gerechtigkeit in Marokko.

Ausweitung der Protestformen und Boykottaufrufe

Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, kündigte die GenZ212 an, die Aktionsformen zu „entwickeln“. Im Fokus steht dabei die Ausweitung einer bereits zuvor lancierten Boykottkampagne gegen bestimmte Produkte. Ziele und Mechanismen dieser Kampagne sollen schrittweise im Detail bekannt gegeben werden. Dies markiert eine Intensivierung des zivilgesellschaftlichen Widerstands, der über reine Demonstrationen hinausgeht und wirtschaftlichen Druck als Mittel zur Erreichung politischer Ziele einsetzt.

Marokko – GenZ212 unterbricht Proteste aus Respekt vor königlicher Rede

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