StartMarokkoMarokko – Zentralbankchef erklärt hohe Energiekosten im Jahresbericht 2021 an den König.

Marokko – Zentralbankchef erklärt hohe Energiekosten im Jahresbericht 2021 an den König.

Schwellenländer stärker von Inflation betroffen.

Anspringen der Weltwirtschaft, kein Anstieg der Fördermengen, Gasknappheit in Europa durch Krieg und Klimawandel sind für den Chef der marokkanischen Zentralbank, Bank Al Maghrib, die Treiber für den Preisanstieg bei Energieträgern.

Rabat – In ihrem Jahresbericht 2021 an den König, der ihm am Tag des Thronjubiläums übergeben wurde, berichtet die Zentralbank, dass die durchschnittlichen Energiepreise im Vorjahr (2021) um 81% gestiegen sind. Ein Anstieg, der laut Bank Al Maghrib BAM die marokkanischen Entscheidungsträger dazu auffordert, politische Maßnahmen zur Minderung ihrer Energieabhängigkeit zu ergreifen. Laut Bank Al-Maghrib sind die von diesem Anstieg am stärksten betroffenen Produkte Erdöl, Erdgas und Kohle. Hier sind aus Sicht des Zentralbankchefs die Gründe dafür.

OPEC+ erhöht die Fördermengen nicht ausreichend.

Im vergangenen Jahr verzeichneten die Preise für Energieprodukte laut BAM einen „Preissprung von 82%“. Bei den nicht energiebezogenen Produkten betrug der Preisanstieg 32,7%.

Dieser Anstieg sei vor allem auf die starke Erholung der Nachfrage zurückzuführen, die mit dem Angebot im Jahr 2021 nicht Schritt halten konnte, betonte die Zentralbank in ihrem Jahresbericht.

Vor allem auf dem Rohölmarkt stiegen die Preise um 67,4% auf durchschnittlich 64 US-Dollar pro Barrel. Dies sei der höchste Stand seit 2015, so Abdellatif Jouahris Institut.

Die BAM erklärt diesen Aufwärtstrend im Jahr 2021 mit dem Widerwillen der erdölexportierenden Länder (OPEC+), die Ölproduktion zu erhöhen.

Dem Bericht zufolge hat auch die Störung der Versorgung mit US-Rohöl durch den Hurrikan „Ida“ zum Anstieg des Barrelpreises beigetragen. „Ida“ ist ein Tropensturm der Hurrikansaison 2021, der den Bundesstaat Louisiana traf, in dem etwa die Hälfte des in den USA verbrauchten Öls gefördert wird.

Erdgas: Anstieg um 187%.

„Was die anderen Energieprodukte betrifft, so verzeichnete der Preis für Erdgas einen außergewöhnlichen Anstieg von 187,2% mit einem Anstieg von 91,2% auf dem US-Markt und einer Verfünffachung des Preises in Europa“, heißt es in dem Jahresbericht der Bank weiter.

Nach Angaben der Zentralbank ist dieser Anstieg das Ergebnis unter anderem eines langen und kalten Winters in den USA, der die Reservebestände verringert und zum Einfrieren der Förderbrunnen geführt hat, Dürreperioden, die die Stromerzeugung aus Wasserkraft einschränken, einer unterdurchschnittlichen Windstromproduktion in Europa und einer unzureichenden Versorgung mit russischem Gas.

Kohle – zu doppeltem Preis auf dem Weltmarkt angeboten.

Wie die ersten beiden Energiequellen hat sich auch der internationale Durchschnittspreis für Kohle bis 2021 mehr als verdoppelt. Ein Anstieg, den die Bank Al-Maghrib auf die gestiegene Nachfrage Chinas nach Stromerzeugung als Reaktion auf die Verteuerung von Gas und die durch Überschwemmungen verursachten Störungen in einigen Exportländern zurückführt.

Schwellenländer stärker von Inflation betroffen.

Abschließend heißt es: Die Erholung der Nachfrage, die anhaltenden Störungen in den Liefer- und Produktionsketten, die steigenden Frachtkosten sowie die hohen Rohstoffpreise sind allesamt Faktoren, die zu dem starken Anstieg der Inflation im Jahr 2021 beigetragen haben. Sie beschleunigte sich von 3,2% auf 4,7% insgesamt, von 0,7% auf 3,1% in den Industrieländern und von 5,2% auf 5,9% in den Schwellen- und Entwicklungsländern.

Vollständiger Jahresbericht hier

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