Die Bank Al Maghrib reagiert auf Inflation und hebt Leitzins um 50 Basispunkte (Bp) auf 2% an.
Rabat – Am vergangenen Dienstag (27. September 2022) kam der Rat der marokkanischen Zentralbank, Bank Al Maghrib, zu seiner regelmäßigen Quartalssitzung zusammen. Im Fokus der Sitzung stand die Entwicklung der Inflation. Ähnlich wie die großen internationalen Zentralbanken, vor allem die EZB und die FED, reagierten die marokkanischen Währungshüter auf die anhaltende Inflation durch eine Anhebung des Leitzinses. Mit einem deutlichen Sprung von 50 Basispunkten hebt die Zentralbank den Leitzins auf 2% an.
„Um eine Verzerrung der Inflationserwartungen zu verhindern und die Voraussetzungen für eine rasche Rückkehr zu einem Niveau zu schaffen, das dem Ziel der Preisstabilität entspricht, beschloss der Rat, den Leitzins um 50 Basispunkte auf 2% anzuheben und gleichzeitig die Wirtschaftslage auf nationaler und internationaler Ebene und insbesondere die Entwicklung des Inflationsdrucks weiterhin aufmerksam zu verfolgen“, so die BAM in einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung.
Bank Al Maghrib hebt Inflationsprognose an.
Die Bank Al-Maghrib geht nun von einer Beschleunigung der Inflation auf 6,3% für das gesamte Jahr aus. Im Vorjahr lag diese noch bei 1,4%. Für das kommende Jahr geht die Zentralbank von einer Inflationsberuhigung auf 2,4% aus heißt, so die Erklärung im Anschluss an die Ratssitzung weiter.
Wirtschaftswachstum geht auf unter 1% zurück.
Hinsichtlich der für dieses Jahr erwarteten Wirtschaftswachstumsrate sind die neuen Zahlen der BAM weniger positiv. „Die Bank Al-Maghrib geht davon aus, dass sich das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr deutlich auf 0,8% verlangsamen wird, was auf einen Rückgang der landwirtschaftlichen Wertschöpfung um 14,7% und eine Verlangsamung des Tempos der nicht-landwirtschaftlichen Aktivitäten auf 3,4% zurückzuführen ist“, heißt es in der Pressemitteilung.
Für 2023 wird eine Beschleunigung auf 3,6% erwartet, da die landwirtschaftliche Wertschöpfung um 11,9% steigen wird, wenn die durchschnittliche Getreideproduktion wieder auf 75 Mio. Doppelzentner ansteigt.