Zahlreiche politische Parteien und Organisationen haben zu friedliche Demonstrationen aufgerufen, um die israelische – militärische Gewalt gegen die Zivilbevölkerung in Gaza anzuprangern.
Rabat – Die Geschehnisse im Nahen Osten haben Auswirklungen auch auf die Maghreb-Staaten und auf das Königreich Marokko.
Nach den schweren und teils brutalen Übergriffen auf Israelis durch Kämpfer aus dem Gaza-Streifen, die von der in Deutschland als Terrororganisation eingestufte Hamas organisiert und geführt wurden, bombardiert die israelische Armee den Gaza-Streifen, die Stadt Gaza und vor allem den Norden des abgeriegelten Gebietes.
Nach internationalen Medienberichten haben die Opferzahlen unter den Palästinensern bereits die Opferzahlen unter den Israelis überschritten und genau wie unter den Israelis sind unter den Opfern und Verletzten auf palästinensischer Seite vor allem Zivilisten, darunter zahlreiche Ältere, Frauen und auch Kinder.
Zusätzlich hat die israelische Armee, augenscheinlich als Teil der sich in Vorbereitung befindlichen Bodenangriffe auf den Gaza-Streifen, die palästinische Bevölkerung aufgefordert den Norden und die Stadt Gaza zu verlassen, so dass eine Flüchtlingsbewegung entstanden ist, obwohl zu befürchten ist, dass viele Menschen nicht flüchten können und so zwischen die Fronten der zu erwartenden Kämpfe geraten könnten.
Während Algerien und Tunesien in ihren Erklärungen unmittelbar nach Ausbruch der Gewalt sich hinter die Palästinenser im Gaza-Streifen gestellt haben und die Schuld einseitig bei den Israelis sehen, hatte sich die marokkanische Politik gemäßigt geäußert, dabei zum Gewaltverzicht aufgefordert und vor den Gefahren einer Ausweitung der Ereignisse auf die gesamte Region gewarnt. Zugleich hat das Königreich eine Dringlichkeitssitzung der Arabischen Liga einberufen lassen und auf eine Resolution hingewirkt, die die Palästinenser unterstützt aber einen Gewaltverzicht von beiden Seiten gefordert hat.
Große Demonstrationen in mehreren Städten Marokkos
An diesem Wochenende fanden in mehreren Städten Marokkos zahlreiche Demonstrationen statt, bei denen die Palästinenser unterstütz wurden. Begonnen haben die Marokkanerinnen und Marokkaner bereits am vergangenen Freitag, unmittelbar nach dem Freitagsgebet in den Moscheen. Demonstrationen hat es unter anderem nach marokkanischen Medienberichten auch in Marrakech, parallel zur am gestrigen Sonntag beendeten Jahrestagung des IWFs und der Weltbank, gegeben. Höhepunkt war aber die Demonstration in der marokkanischen Hauptstadt Rabat.
Die marokkanische Vereinigung zur Unterstützung des palästinensischen Kampfes, eine Gruppe von Aktivist/innen aus vier politischen Parteien, Regierungs- wie auch Oppositionsparteien und Mitgliedsgewerkschaften, organisierte am Sonntag, den 15. Oktober 2023, in Rabat ein Demonstration, auf der zur „sofortigen Beendigung des Krieges gegen die palästinensische Zivilbevölkerung in Gaza“ aufgerufen wurde. Die marokkanischen Behörden haben die Demonstrationen nicht unterbunden, sondern von Sicherheitskräften begleiten lassen.
Die Fotos und Videos lassen vermuten, dass 10-teusende Teilnehmer in Rabat zusammengekommen sind. Die Avenue Mohammed V, die zentrale Straße der Hauptstadt, die von der Altstadt am Parlamentsgebäude, dem historischen Bahnhof (Rabat Ville) bis zum Palastgelände reicht, war vollständig gefüllt.
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Politische Vertreter fordern internationale Gemeinschaft zum Eingreifen auf.
An der Demonstration, an der auch rund 200 Personen vor der palästinensischen Botschaft in Rabat teilnahmen, beteiligten sich führende Vertreter der Partei des Fortschritts und des Sozialismus (PPS, Opposition), darunter ihr Generalsekretär Nabil Benabdallah, der Sozialistischen Union der Volkskräfte (USFP, Opposition), vertreten durch Abdellah Saibari, Mitglied des politischen Büros, und der Istiqlal (Regierung), die zu diesem Anlass Abdelouahed El Fassi, den Sohn des historischen Führers Allal El Fassi und ehemaligen Gesundheitsminister, entsandte.
Die Demonstranten, die sich laut Medienberichten unter dem Motto „Stoppt den schmutzigen Krieg in Gaza“ zusammengeschlossen hatten, forderten die internationale Gemeinschaft friedlich auf, „schnell zu handeln, um die verheerenden und mörderischen Angriffe der israelischen Armee auf palästinensische Zivilisten in Gaza zu beenden“.
Unter den Teilnehmern des Protestmarsches fand Nabil Benabdellah keine ausreichend deutlichen Worte, um diese israelischen Angriffe auf „unschuldige palästinensische Zivilisten“ zu bewerten, die er als „wiederholte und mörderische Aggressionen gegen das unbewaffnete palästinensische Volk“ bezeichnete.
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