Von der deutschen KfW finanzierter Windparkt erzeugt mit 54 Windräder nachhaltigen Strom in Marokko.
Rabat / Köln – Das nordafrikanische Königreich konnte vor Kurzem eine neue Windkraftanlage in Betrieb nehmen. Mit der Inbetriebnahme des Windparks Jbel Lahdid in der Provinz Essaouira im Oktober 2024 hat Marokko den nächsten Schritt in Richtung seines Ziels gemacht, bis 2030 mehr als die Hälfte seines Strombedarfs aus erneuerbaren Quellen zu beziehen. Der Windpark, der 54 Windturbinen der spanischen Siemens – Tochter Gamesa umfasst, soll einen Beitrag zum wachsenden Strombedarf und der Reduzierung des Einsatzes fossiler Energieträger leisten.
Deutsche KfW stellte zinsgünstige Kredite zur Verfügung.
Die KfW habe nach eigenen Angaben von Beginn an den Ausbau der Windenergie in Marokko unterstützt. Neben der Finanzierung des ersten Pilot-Windparks habe sie zinsverbilligte Kredite in Höhe von 200 Millionen Euro bereitgestellt, heißt es in einer Presseerklärung auf der Webseite des in Köln ansässigen Kreditinstituts. Auch andere europäische Finanzierungspartner, wie die Europäische Investitionsbank und die Europäische Union, hätten zur Finanzierung beigetragen. Die Gesamtkosten für den Bau der Windparks würden sich laut KfW auf 520 Millionen Euro belaufen, wobei die KfW die Koordination der internationalen Kapitalgeber übernommen habe.
Neuer Windpark soll Strom für bis zu 1. Mio. Menschen erzeugen können.
Der Windpark Jbel Lahdid soll jährlich etwa 950 Gigawattstunden Energie erzeugen, was dem Stromverbrauch einer Stadt mit rund einer Million Einwohnern entspricht. Weiter wird geschätzt, dass die Anlage jährlich knapp 600.000 Tonnen CO2-Emissionen einsparen hilft.
Neben den ökologischen Vorteilen profitiere auch die lokale Wirtschaft. Durch den Bau und Betrieb des Windparks seien 500 Arbeitsplätze entstanden, und die Herstellung von Turbinen-Komponenten im Land habe weitere Beschäftigungsmöglichkeiten geschaffen. Zusätzlich seien rund 70 Kilometer neue Straßen gebaut worden, die nicht nur die Turbinen an das Verkehrsnetz anbinden, sondern auch 14 ländliche Gemeinden besser miteinander verbinden sollen.
Windpark soll perspektivisch für die Produktion von „Grünem Wasserstoff“ dienen.
Das Projekt wird von Siemens Gamesa umgesetzt und soll langfristig auch zur Produktion von grünem Wasserstoff in Marokko beitragen, der möglicherweise nach Deutschland exportiert werden könnte, so die Presseerklärung der KfW weiter.
Seit 2009 verfolgt Marokko unter der Führung von König Mohammed IV. eine Strategie zur Verringerung der Abhängigkeit von importierten fossilen Brennstoffen und zur Verbesserung der CO2-Bilanz. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Sonnen- und Windenergie, da diese Ressourcen im Land reichlich vorhanden sind. 2009 wurde ein Solarplan und 2010 ein Windenergieprogramm vorgestellt. Bereits in den kommenden Jahren soll der Anteil von erneuerbarer Energie bei 52% liegen.