Nach Erhöhung der Zölle durch Mauretanien auf marokkanische Güter hat sich der Warenverkehr halbiert.
Rabat – Früher gingen täglich 900 Tonnen Gemüse und Zitrusfrüchte von Marokko nach Mauretanien. Heute habe sich diese Menge mehr als halbiert, berichtet die Wirtschaftszeitung L’Economiste.
Seit der Erhöhung der Zölle an der marokkanisch-mauretanischen Grenze haben mehrere Exporteure ihre Lieferungen eingestellt.
„Anfang Januar 2024 haben die mauretanischen Behörden beschlossen, die Transitgebühren für marokkanisches Obst und Gemüse um 150 Prozent zu erhöhen. Damit soll die heimische Produktion angekurbelt werden. Die Maßnahme soll bis April nächsten Jahres gelten“, erinnert die Tageszeitung.
Diese Entscheidung bedeute einen Verlust von 1,8 Millionen Dirham pro Tag.
Händler sehen eine Mitschuld bei den marokkanischen Behörden.
Die Händler werfen den mauretanischen Behörden vor, mit der Zollerhöhung auf das Verbot der marokkanischen Regierung zu reagieren, die Gemüseexporte im vergangen Jahr 2023 teilweise eingeschränkt hatte, um Preissteigerungen entgegenzuwirken.
Damals hatte die marokkanische Regierung beschlossen, den Export von Zwiebeln, Kartoffeln und Tomaten auf den westafrikanischen Markt auszusetzen. Ziel war es, die Versorgung des heimischen Marktes zu sichern und die Preise zu stabilisieren, die aufgrund des geringeren Angebots in die Höhe geschnellt waren.
Sie haben auch die Erhöhung der marokkanischen Zölle auf Wassermelonen aus Mauretanien kritisiert und dem Landwirtschaftsministerium vorgeworfen, einseitige Entscheidungen zu treffen, ohne die betroffenen Parteien zu konsultieren.
Auswirkungen über Mauretanien und Marokko hinaus.
Die Erhöhung der Zölle an der Grenze zwischen Marokko und Mauretanien habe auch Auswirkungen auf Lieferungen in andere afrikanische Länder. „Mauretanien ist der einzige Zugang zu anderen afrikanischen Ländern auf dem Landweg. Deshalb ist es zu einem Umschlagplatz für Waren geworden. Aus diesem Grund gelten die neuen Zölle für alle Waren, die das Land durchqueren“, erklärt Mohamed Zemrani, Präsident der marokkanischen Vereinigung der Exporteure nach Afrika, gegenüber der Wirtschaftszeitung.
Ein Ausweg aus der Krise könnte sein, dass die marokkanischen Produzenten nach Mauretanien ausweichen. Die Voraussetzungen dafür seien gegeben: das Wasser des Senegalflusses, fruchtbares Land und die Nähe zu den Märkten, warnt er.