Außenministers Dmytro Kuleba zu Gesprächen in der marokkanischen Hauptstadt. Treffen mit dem marokkanischen Außenminister Nasser Bourita.
Rabat – Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba ist am Montag (22. Mai 2023) zu einem Arbeitsbesuch in Marokko eingetroffen.
Wie marokkanische Medien unter Bezug auf Regierungsquellen Berichten sei der ukrainische Außenminister bereits am gestrigen Sonntag in Casablanca angekommen. Von dort sei er nach Rabat weitergereist, wo er sich am heutigen Montag zu Gesprächen mit hochrangigen marokkanischen Vertretern eingefunden hat. Empfangen wurde der ukrainische Chefdiplomat, Dmytro Kuleba, von seinem marokkanischen Amtskollegen Nasser Bourita.
Der Besuch von Kuleba in Marokko sei der erste diplomatische Besuch eines ukrainischen Außenministers seit Jahrzehnten. Er spiegele das wachsende Interesse der Ukraine an der Vertiefung ihrer Beziehungen zum afrikanischen Kontinent wider, so unter anderem das marokkanische Nachrichtenportal Le360.
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Ukrainischer Außenminister auf Afrikareise
Der Arbeitsbesuch sei Teil einer diplomatischen Reise durch Afrika, deren Ziel es sei, die Unterstützung für die Ukraine zu erhöhen und der russischen Kriegspropaganda entgegenzuwirken, so Le360 weiter. Das nordafrikanische Königreich sei aufgrund seiner strategischen Lage auf dem afrikanischen Kontinent und seiner Stimme in der Generalversammlung der Vereinten Nationen ein wichtiger Partner für die Ukraine.
Außenminister Kuleba dankte Marokko bereits im Vorfeld für seine Solidarität mit seinem Land und seine Unterstützung für die territoriale Integrität und Souveränität der Ukraine. Bereits im April 2022 betonte er die Bereitschaft der Ukraine, Afrika bei der Bewältigung der Ernährungsunsicherheit und anderer Herausforderungen zu unterstützen.
„Ich habe mit dem marokkanischen Außenminister Nasser Bourita gesprochen, twitterte er im April 2022. „Die Ukraine und Marokko haben freundschaftliche bilaterale Beziehungen und wir freuen uns darauf, diese in allen Bereichen weiter zu stärken, einschließlich der Ernährungssicherheit, der Handelsförderung und der Zusammenarbeit in internationalen Organisationen“, erklärte er in der damaligen Twitter-Nachricht.
Marokko will als neutrale Partei im Konflikt der Ukraine mit Russland wahrgenommen werden.
Nasser Bourita hatte in diesem Jahr betont, dass Marokko „keine beteiligte bzw. interessierte Partei im bewaffneten Konflikt zw. Russland und der Ukraine“ sei. Er fügte hinzu, dass das Königreich „in keiner Weise an diesem Konflikt beteiligt war, ist bzw. sein wird”. Damit trat er Forderungen nach einem entsprechenden Abstimmungsverhalten in der UNO-Vollversammlung sowie Gerüchten von mutmaßlichen Waffenlieferungen an die Ukraine entgegen, ohne letzteres zu dementieren. Mehrfach wurde darüber spekuliert, dass Marokko an die Ukraine russische Panzer, die das Land nach dem Fall der Sowjetunion in Weiss-Russland erworben hatte, sowie entsprechende Ersatzteile und Munition geliefert habe.
Darüber hinaus betonte Nasser Bourita, dass Marokko als Mitglied der internationalen Gemeinschaft „diesen Konflikt als ein internationales Friedens- und Sicherheitsproblem betrachtet, das erhebliche wirtschaftliche und soziale Auswirkungen hat”.
Die Position des Königreichs zum Konflikt zw. Russland u. der Ukraine basiere in erster Linie auf den Prinzipien der Achtung der Souveränität der Staaten und darüber hinaus auf der territorialen Integrität der Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen. Daher habe sich das Königreich stets für eine friedliche Lösung des Konflikts, eine konstruktive Nachbarschaftspolitik und die Achtung der Prinzipien des Völkerrechts und der Charta der Vereinten Nationen eingesetzt, so Außenminister Bourita.
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