StartGesellschaftMarokko – Tomaten werden immer teurer.

Marokko – Tomaten werden immer teurer.

Tomaten kosten teilweise 12 MAD pro Kilo. Virus und Auslandsnachfrage sollen die Preise treiben.

Mehrere Ursachen sollen den neuerlichen Preisanstieg bei Tomaten erklären.

Casablanca – Bereits seit Monaten erregt die Preisentwicklung bei Lebensmittel die Gemüter in dem nordafrikanischen Königreich. Gerade bei Lebensmitteln steigen die Preise und die Inflation, die allgemein noch unter 8% liegen soll, ist bei Grundnahrungsmitteln besonders hoch.

Der sog. Verbraucherpreisindex VPI, den die Hohe Kommission für Planung HCP regelmäßig bekanntgibt, wies bei Gemüse im Monat April einen Anstieg von über 16% gegenüber dem Vorjahr aus. Besonderes Augenmerk fällt dabei auf die sehr beliebten Tomaten, die bereits vor und während des für Muslime heiligen Fastenmonat Ramadan hohe Preissteigerungen erlebten. Dies scheint sich jetzt fortzusetzen, wobei es erste Versuche gibt, diese zu erklären.

Tomaten kosten teilweise 12 MAD pro Kilo. Virus und Auslandsnachfrage sollen die Preise treiben.

Mohamed Alaoui, Schatzmeister des marokkanischen Verbands der Angestellten und Fachkräfte der Großmärkte in Marokko, berichtete gegenüber dem Nachrichtenportal LeSite Info, dass Tomaten immer noch teuer sind und den Endkonsumenten inzwischen bis zu 12 marokkanische Dirham MAD pro Kilo kosten. Der Großhandelspreis würde bei 8 MAD pro Kilo liegen.

Gegenüber Le Site info erklärte er, dass dieser Anstieg auf Viren zurückzuführen sei, die die Tomate befallen hätten, auf den Mangel an Pestiziden und auf den Export ins Ausland.

Die tatsächliche Menge an Tomaten ist in dieser Zeit aufgrund des Exports stark zurückgegangen. Dadurch steigt der Preis auf lokaler Ebene an. Nebenher verwies er auch auf die Entwicklung bei anderen Gemüsesorten. Der Preis für Kartoffeln sei auf 10 MAD pro Kilo gestiegen.

Vorwurf der künstlichen Verknappung und der Bevorzugung des Auslands.

Die Regierung in Marokko, die bereits zahlreiche Güter des täglichen Bedarfs subventioniert, wird von Kritikern und der Opposition immer wieder dazu aufgefordert, regulierend in den Markt einzugreifen und die Kaufkraft der Bürgerinnen und Bürger zu schützen. Zugleich wird gerade in den sozialen Medien immer wieder darüber spekuliert, dass die Lebensmittelindustrie und die Zwischenhändler eine künstliche Verknappung herbeiführen sowie den Export ins Ausland voranging behandeln, zu Lasten der inländischen Versorgung und zur Erzielung höherer Gewinne. Berücksichtigt werden muss dabei aber auch, dass das Land in mitten einer längerfristigen Dürre steckt, was die grundsätzliche Produktion von Lebensmitteln erschwert.

Marokko – Inflation im Jahresvergleich weiter über 7%.

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