Digitalisierung soll zahlreiche Ziele verfolgen und neue Arbeitsplätze durch die Strategie „Maroc Digital 2023“ schaffen.
Rabat – Marokkos Regierung hat sich zum Ziel gesetzt, die Effizienz der öffentlichen Einrichtungen aber auch der Wirtschaft durch Digitalisierung zu verbessern. Die Bürgerinnen und Bürger sollen vermehrt zukünftig mit Ämtern und Behörden auf digitalem Weg kommunizieren und oft sogar die Formalitäten selbständig abwickeln können. Unter anderem hat man dazu auch einen elektronischen Personalausweis eingeführt. Aber auch die Wirtschaft soll für die digitale Zukunft fit gemacht werden. Dazu hatte die Regierung von Premierminister Aziz Akhannouch bei Amtsantritt die Entwicklung einer Strategie angekündigt.
Die marokkanische Staatssekretärin für den digitalen Übergang und die Verwaltungsreform, Ghita Mezzour, präsentierte am gestrigen Donnerstag, den 26. September 2024, die Schwerpunkte der neuen Strategie mit dem Namen „Maroc Digital 2030“. Diese wurde am Vortag in Rabat offiziell gestartet.
Bei einer Pressekonferenz im Ministerium erklärte Mezzour, dass die Strategie darauf abziele, Marokko zu einem digitalen Hub zu machen und die nationale soziale und wirtschaftliche Entwicklung zu beschleunigen. Die Strategie basiert auf zwei Hauptachsen: der Digitalisierung der öffentlichen Dienste und der Förderung der digitalen Wirtschaft.
Digitalisierung der öffentlichen Dienste
Die erste Achse ziele laut Frau Mezzour darauf ab, den Bürgern und Unternehmen effizientere Dienstleistungen zu bieten, indem Verzögerungen und der Bedarf an Reisen reduziert werden. Dies soll durch die Einführung digitaler Lösungen erreicht werden.
Förderung der digitalen Wirtschaft
Die zweite Achse konzentriert sich auf die Produktion marokkanischer digitaler Lösungen, die Schaffung von Werten und Arbeitsplätzen durch die Förderung von Outsourcing, digitalem Export, Start-ups und digitalen Unternehmen.
Unterstützende Maßnahmen
Um sicherzustellen, dass ausreichend digitale Talente mit den richtigen Fähigkeiten zur Verfügung stehen, werden diese Hauptachsen durch drei Katalysatoren unterstützt. Diese umfassen die Ausbildung von Marokkanern im digitalen Bereich in allen Regionen des Königreichs, mit dem Ziel, bis 2030 jährlich 100.000 Jugendliche auszubilden.
Zusätzlich sollen die Internetverbindungen im ganzen Land ausgebaut, die Glasfaserverbindungen verstärkt und 5G eingeführt werden. Staatsministerin Mezzour betonte die Bedeutung des Cloud Computing, das schlüsselfertige digitale Lösungen bietet und den digitalen Wandel im Land beschleunigen soll.
Schaffung von Arbeitsplätzen
Die Strategie ziele auch darauf ab, bis 2030 mehr als 240.000 direkte Arbeitsplätze im digitalen Sektor zu schaffen. Dies soll durch die Ausbildung und Mobilisierung von besagten über 100.000 Fachkräften im Bereich der beruflichen Bildung erreicht werden.
Partizipativer Ansatz und transversale Hebel
Die Strategie wurde nach einem partizipativen Ansatz entwickelt, der auf Zuhören, nationaler Konsultation und Ko-Konstruktion beruht. Sie stützt sich auch auf transversale Hebel wie künstliche Intelligenz (KI) und integrative digitale Nutzung.
Der erste Hebel betrifft die Nutzung des Potenzials von KI zur Förderung der Digitalisierung von Dienstleistungen im öffentlichen und privaten Sektor. Der zweite Hebel bezieht sich auf die Bereitstellung von Dienstleistungen, die für die gesamte Bevölkerung, einschließlich Menschen mit Behinderungen und Menschen in abgelegenen Gebieten, einfach zu nutzen sind.
Bewertung
Die vom Ministerium für den digitalen Übergang und die Verwaltungsreform ins Leben gerufene Strategie „Marokko Digital 2030“ strebt an, Marokko bis 2030 im E-Government-Entwicklungsindex von Platz 113 auf Platz 50 weltweit zu bringen.
Bereits umgesetzte Projekte
Es gibt bereits einige umgesetzte Projekte im Rahmen der Strategie „Maroc Digital 2030“:
- Digitale Bildung: In verschiedenen Regionen Marokkos wurden Programme zur digitalen Bildung gestartet, um die digitale Kompetenz der Bevölkerung zu erhöhen. Diese Programme zielen darauf ab, jährlich 100.000 Jugendliche im digitalen Bereich auszubilden.
- Ausbau der digitalen Infrastruktur: Es wurden Fortschritte beim Ausbau der Internetverbindung und der Glasfaserinfrastruktur erzielt. Zudem wird die Einführung von 5G-Technologie vorangetrieben.
- Förderung von Start-ups: Die marokkanische Regierung hat Initiativen zur Unterstützung von Start-ups und zur Förderung des digitalen Unternehmertums ins Leben gerufen. Diese Initiativen umfassen finanzielle Unterstützung, Mentoring und Zugang zu Netzwerken.
- E-Government-Dienste: Es wurden mehrere digitale öffentliche Dienste eingeführt, um die Effizienz und Transparenz der Verwaltung zu verbessern. Dazu gehören Online-Plattformen für Behördengänge und digitale Identifikationssysteme.
Marokko – Strategie „Maroc digital 2030“ – erste Detail sind bekannt.