Spanische Sicherheitsdienste verhaften mehrere Terrorverdächtige in Melilla, Madrid und Málaga in Abstimmung mit dem marokkanischen DGST.
Madrid – Die spanische Guardia Civil hat in drei spanischen Städten (Melilla, Madrid und Málaga) in Zusammenarbeit mit dem marokkanischen Sicherheitsdienst (DGST) mehrere Personen festgenommen, die der Verbindungen zum Daesh beschuldigt werden.
Insgesamt seien acht meist sehr junge Männer festgenommen worden, die durch eine zunehmende Radikalisierung aufgefallen sein sollen, da sie einen augenscheinlich von den spanischen und marokkanischen Sicherheitsdiensten überwachten Radikalisierungsprozess durchlaufen und selbst solche Prozesse zur Gewinnung neuer Anhänge angestoßen hätten.
Die Verdächtigen seien am Donnerstag der Justiz vorgeführt worden, wobei für fünf von ihnen Untersuchungshaft angeordnet worden sei. Die Festnahmen sollen nach Medienberichten bereits am 2. Juli 2024 durchgeführt worden sein.
Gruppe bereits seit 2023 unter Beobachtung.
Als Teil der laufenden Maßnahmen zur Erkennung potenzieller terroristischer Bedrohungen der öffentlichen Sicherheit hätten Einheiten der spanischen Guardia Civil bereits im Jahr 2023 Ermittlungen gegen eine Gruppe von Jugendlichen eingeleitet, die sich hauptsächlich in der Stadt Melilla aufgehalten hätten.
In privaten Messenger-Gruppen hätten sie Propagandamaterial, das für die terroristische Indoktrination Dritter geeignet gewesen sein soll, geteilt und verbreitet und zur Durchführung von Anschlägen aufgerufen.
Ein Großteil des verwendeten Propagandamaterials soll im Zusammenhang mit der Terrororganisationen Daesh bzw. Daesh-KP stehen. Durch die Versendung dieser Inhalte seien dann neue Kontakte in den Städten Malaga und Madrid aufgebaut worden. Insbesondere seien Argumentationen und Rechtfertigungsgründe für Anschläge verbreitet worden.
Offenbar hat die marokkanische DGST die Guardia Civil bei ihren Ermittlungen unterstützt. Über die Art und den Umfang der Unterstützung von marokkanischer Seite wurde nichts bekannt gegeben.
Unklar ist auch die Nationalität bzw. die Nationalitäten der acht verhafteten Personen.
Wie inzwischen bekannt geworden ist, fand bereits am 1. Juli 2024 in Barcelona eine ähnliche Aktion statt. Dabei sei eine Person festgenommen worden. Diese Person sei in der dschihadistischen Szene als Produzent von Multi-Media Inhalten und Propagandamaterialien bekannt gewesen. Ob diese Festnahme im Zusammenhang mit der jetzigen Aktion steht, ist nicht bekanntgegeben worden.