Russisches Unternehmen ROSATOM bietet Marokko Dienstleistungen bei der Meerwasserentsalzung an. Abkommen in Sankt Petersburg unterzeichnet.
Rabat – Angesichts der Niederschlagsdefizite und dem steigenden Bedarf an Trink- und Nutzwasser muss das Königreich Marokko zunehmend auf die Meerwasserentsalzung setzen. Von großem Interesse war bisher vor allem Technologie aus Europa und Israel. Nun könnte ein dritter Akteur seine Dienste anbieten, Russland.
Im Nachgang des 2. Afrika – Russland – Gipfels wurde die Unterzeichnung einer Absichtserklärung zwischen der marokkanischen Gruppe Water and Energy Solutions und der Tochtergesellschaft des russischen Nuklearriesen Rosatom Smart Utilities bekannt.
Die Vereinbarung umfasse die Zusammenarbeit bei der Realisierung von Wasserentsalzungs-, -aufbereitungs- sowie -reinigungsanlagen, heißt es in der Pressemitteilung des russischen Konzerns.
„Mit diesem Memorandum erweitern wir unsere Zusammenarbeit mit Marokko im Bereich der Wasserentsalzung und -aufbereitung. Die Vereinbarung ermöglicht es uns, gemeinsame Projekte mit der Technologie von ROSATOM durchzuführen. Dies wird die Versorgung der Industrie und der Bevölkerung in der Region mit sauberem Wasser ermöglichen“, sagte Kirill Komarov, stellvertretender Generaldirektor für Entwicklung und internationale Angelegenheiten bei Rosatom.
Mohammed Amine Cherkaoui, CEO von Water and Energy Solutions, betonte: Mit der Entscheidung für eine Partnerschaft mit dem Königreich Marokko beweist ROSATOM, dass wir gemeinsam wachsen können und wollen. Auf diese Weise helfen wir uns gegenseitig und der Bevölkerung, indem wir ihren Bedarf an Wasser zu erschwinglichen Preisen decken.
Russischer Konzern verweist auf Projekte in Kasachstan und der Türkei unter Einsatz von Atomenergie.
In einer Pressemitteilung betonte das russische Unternehmen, dass es über umfangreiche Erfahrungen beim Bau von Meerwasserentsalzungsanlagen verfüge. Als Beispiele wurden eine Anlage in Kasachstan und eine in der Türkei genannt. Beide Anlagen seien an Kernkraftwerke angeschlossen und dienen sowohl dem industriellen als auch dem zivilen Bedarf.
Wie der Energiebedarf bei den marokkanischen Anlagen gedeckt werden soll, wurde nicht erläutert. Marokko und Russland haben bereits vor einigen Jahren eine Zusammenarbeit bei der friedlichen Nutzung der Atomenergie vereinbart. Zuletzt hat Russland ein Abkommen ratifiziert, was die russische Atomkrafttechnologie für Marokko zugänglich machen soll. ROSATOM könnte hier ein komplettes Packet liefern, aus Atomstromerzeugung und Meerwasserentsalzung.
Marokko könnte aber sein eigenes Wissen aus dem Bereich der erneuerbaren Energien beisteuern, was den Bau beschleunigen sollte und auch die Kosten senken würde. Eines wird aber für alle Menschen immer deutlicher, sauberes Wasser wird knapp und wahrscheinlich teurer, denn auch der russische Konzern kommt nach Marokko, um Umsatz und Gewinn zu erzielen, was die Abnehmer zahlen müssen.
Marokko – Kooperation bei Nuklearenergie mit Russland ratifiziert.