Im Rahmen des Finanzgesetzes PLF 2024 nimmt die Regierung die Subventionen für meist in privaten Haushalten genutzte Gasflaschen in Teilen zurück.
Rabat – Mit heutiger Wirkung steigt voraussichtlich im ganzen Land der Preis für Gasflaschen. Gasflaschen sind in Marokko weitverbreitet und werden gerade in privaten Haushalten sowohl für das Kochen wie auch z.B. für die Warmwasseraufbereitung oder gar das Heizen genutzt. Auch Gewerbetreibende, wie Bäckereien, Restaurants oder Imbissstände, nutzen Gasflaschen. Alle Nutzer profitieren seit Jahrzehnten und auch weiterhin von einer sehr hohen Subvention des Gaspreises, gleich ob sie über eine hohe oder geringe Kaufkraft verfügen.
Im Zuge des Finanzgesetzes PLF 2024 und nach der Einführung der ersten Stufe des „Beihilfeprogramms“ (Sozialhilfe) wurde beschlossen, Subventionen schrittweise zurückzufahren. Langfristig sollen vor allem Bedürftige von staatlicher Beihilfe profitieren. Ein Teil der Kosten soll dann über den Abbau von Subventionen refinanziert werden. Ein Vorhaben, auch um die Finanzmittel gezielter einsetzen zu können. Zugleich kommt man Reformempfehlungen des IWF und der Weltbank nach.
Preis für Gas steigt um 10 MAD pro Jahr
Regierungschef Aziz Akhannouch erklärte, dass der Preis für eine große Gasflasche ab diesem 1. April 2024 um 10 marokkanische Dirham MAD oder ca. 0,92€ pro Jahr steigen wird. Eine Preisanhebungen sollen zunächst nur bis 2026 durchgeführt werden.
In einer gemeinsamen allgemeinen Sitzung des Parlaments hatte Premierminister Akhannouch erklärt, dass eine 12-kg-Gasflasche derzeit eigentlich ca. 130 MAD kosten müsste, den Bürgern aber für 40 MAD (ohne Pfand) verkauft würde. Die Differenz trage der Staat.
Der Regierungschef machte deutlich, dass der Staatshaushalt die Finanzierung der direkten Sozialhilfe (Beihilfe) nicht tragen könne, während er weiterhin die vollen Kosten des Ausgleichssystems (Subventionen auf Grundprodukte) trage.