Spanische Ministerin bestätigt voranschreitende Planungen für eine feste Überquerung zwischen Marokko und Spanien.
Madrid – Seit Jahrzehnten wird über eine feste Verbindung und Überquerung der Meerenge zwischen Tanger und Gibraltar diskutiert.
Dort wo Europa und Afrika bzw. Marokko und Spanien lediglich von 14 km Mittelmeer getrennt sind, wird geprüft, eine Verbindungsmöglichkeit zu schaffen, die es den Menschen auf beiden Seiten erlauben soll, ohne Fähre die Meerenge zu überwinden.
Nach dem Ende der diplomatischen Krise zwischen Marokko und Spanien im letzten April 2022 vereinbarten beide Länder enge Konsultationen und mehrere Projekte miteinander. Eines dieser strategischen Projekte ist der Bau einer festen Verbindung, wahrscheinlich in Anlehnung des Tunnels zwischen Europa und Großbritannien. Es wäre ein gigantisches Projekt von großer wirtschaftlicher wie auch symbolhafter Bedeutung.
Spanisches Regierungsmitglied bestätigt Beratungen zwischen beiden Ländern.
Spanien und Marokko haben eine neue Phase bei der Wiederbelebung des Projekts einer „festen Verbindung“ durch die Straße von Gibraltar eingeleitet, sagte die spanische Ministerin für Verkehr, Mobilität und städtische Planung, Raquel Sánchez.
„Wir beginnen eine neue Etappe bei der Wiederbelebung des Projekts einer festen Verbindung durch die Straße von Gibraltar, das wir 1981 mit unseren beiden Unternehmen, Secegsa und der marokkanischen Nationalgesellschaft für Studien der Straße von Gibraltar (SNED), begonnen haben“, so Raquel Sanchez, die am Montag gemeinsam mit dem marokkanischen Minister für Infrastruktur und Wasser, Nizar Baraka, die 43. Sitzung der spanisch-marokkanischen gemischten Kommission für das Projekt der „festen Verbindung“ in der Straße von Gibraltar leitete, die per Videokonferenz abgehalten wurde, wie die marokkanisch-staatliche Nachrichtenagentur MAP berichtet.
„Die Tatsache, dass wir nach vierzehn Jahren, seit Oktober 2009 in Tanger, einen Anstoß zu den Studien eines Projekts von größter geostrategischer Bedeutung für unsere Länder und für die Beziehungen zwischen Europa und Afrika geben, hat eine wichtige politische Bedeutung“, sagte die spanische Ministerin, die in einer am Dienstag (11. April 2023) veröffentlichten Erklärung ihres Ministeriums zitiert wird.
Gemeinsamer Ausschuss könnte auch einen Erkundungsstollen in Auftrag geben.
Die Sitzungen des gemeinsamen Ausschusses wurden nach dem hochrangigen Treffen zwischen Spanien und Marokko in Rabat am 1. und 2. Februar 2023 einberufen, bei dem „beide Länder ihr Einverständnis bekräftigten, die Studien für das Projekt der festen Verbindung zu fördern“, wie das spanische Ministerium für Verkehr, Mobilität und städtische Agenda feststellte.
In diesem Zusammenhang wurden auf der Sitzung des Ausschusses die seit 2009 von der spanischen Studiengesellschaft Secegsa und ihrer marokkanischen Schwestergesellschaft SNED gemeinsam durchgeführten Maßnahmen gebilligt.
Gemäß den Ergebnissen des gemischten Ausschusses ‚“fördern beide Seiten die Bekanntheit des Projekts und haben vereinbart, die Ausarbeitung einer Gesamtstrategie und eines Arbeitsplans für die nächsten drei Jahre in Angriff zu nehmen, die unter anderem die Analyse der Machbarkeit des Baus eines Erkundungsstollens zur Ermittlung der geomechanischen Eigenschaften beinhalten könnten“, so die Erklärung des spanischen Ministeriums weiter.
Secegsa wird wiederbelebt
Die Sitzung führte auch zu einer Reaktivierung der Secegsa nach mehreren Jahren ohne nennenswerte Haushaltszuweisungen und der Beauftragung von Studien zur Analyse der Machbarkeit einer festen interkontinentalen Verbindung im Bereich der Telekommunikation und des Energietransports, so das spanische Ministerium.
In diesem Sinne beinhaltet der von der spanischen Regierung verabschiedete Plan für Rückgewinnung, Transformation und Resilienz (PRTR) 2,3 Millionen Euro aus EU-Mitteln, um die Studien im Zusammenhang mit dem Projekt zu aktualisieren, wie die Erklärung weiter betonte.