Islam-konservative Abgeordnete sieht gesellschaftlichen Zusammenhalt gefährdet und fordert zuständigen Minister auf, Maßnahmen zu ergreifen.
Rabat – Die Parlamentsabgeordnete Touria Afifi, Mitglied der Fraktion der ehemaligen Regierungspartei für Gerechtigkeit und Entwicklung (PJD) im Parlament, warnte vor dem alarmierenden Anstieg der Zahl der Scheidungen in Marokko, der den „gesellschaftlichen Zusammenhalt ernsthaft bedrohe“.
Um die Familie und die Gesellschaft zu schützen, forderte die Abgeordnete der islamisch – konservativen Partei die zuständige Ministerin auf, Maßnahmen zu ergreifen, um das Phänomen der Ehescheidung zu bekämpfen und dringend geeignete Schritte einzuleiten.
In einer schriftlichen Anfrage von Frau Touria Afif an die Ministerin für Solidarität, soziale Integration und Familie, Aouatif Hayar, habe sie nach marokkanischen Medienberichten geschrieben, das sie das ständig wachsende Phänomen der Scheidung in Marokko als „alarmierende Tatsache mit gefährlichen Folgen für die Gesellschaft“ betrachte.
„Die Zahl der Scheidungen nehme jedes Jahr zu, was ein alarmierendes und gefährliches Phänomen sei“, so Frau Afif. Es habe verheerende soziale, psychologische und wirtschaftliche Folgen und bedrohe die Grundlagen der Gesellschaft.
Touria Afif zufolge sei die soziale Verbundenheit eine wesentliche Grundlage für eine starke Gesellschaft. Dies impliziere den Schutz der gesetzlichen Ehe, der auf der gegenseitigen Achtung der Rechte und Pflichten beruhe. Darüber hinaus würde die Ehe durch die Werte der gegenseitigen Unterstützung und Liebe gestützt.
Touria Afif fordert daher die Schaffung eines ernsthaften bzw. wirksamen Kooperationsrahmens zwischen den verschiedenen Beteiligten, um das Phänomen der Scheidung zu bekämpfen. Damit meine sie vor allem die Familie, die Schule, die Medien, die Zivilgesellschaft und „religiöse Führer”.