Schülerinnen und Schüler aus Marokko belegen fast in allen Bereichen die hinteren Plätze bei der PISA – Studie 2022.
Rabat – In diesen Tagen wurden die aktuellen Ergebnisse der PISA – Studie 2022 bekanntgegeben. Mit Hilfe der PISA – Studie werden die Kompetenzen von Schülerinnen und Schüler bis zum Alter von 15 Jahren in den grundlegenden Fähigkeiten gemessen, bewertet und mit anderen teilnehmenden Ländern der OECD verglichen.
Marokko hat zum zweiten Mal an der internationalen Studie teilgenommen und erschreckend schlechte Ergebnisse eingefahren.
Die Leistungsfähigkeit marokkanischer Schülerinnen und Schüler gehört zu der schlechtesten aller teilnehmenden Länder. Im Bereich Mathematik belegt das nordafrikanische Königreich nur Platz 71 von 81 Ländern, in der Lesekompetenz sogar nur Platz 79 und im Bereich der Naturwissenschaften Platz 76. Damit verliert das Land bis zu 9 Plätze im Vergleich zur vorherigen Studie.
Insgesamt nahmen an 177 öffentlichen Schulen 6.867 marokkanische Schülerinnen und Schüler bis zum Alter von 15 Jahren teil.
Die Studie legt offen, dass das marokkanische Bildungssystem Schülerinnen und Schüler hervorbringt, deren Leistungen in den verglichenen Bereichen weit unter dem Durchschnitt der OECD-Länder liegen und sich der Abstand zu anderen jungen Menschen vergrößert.
Bildungsministerium verweist auf neue Pilotprojekte.
Dem ohnehin in der Kritik stehenden marokkanischen Bildungswesen wird damit nochmals vor Augen geführt, dass es dringend reformbedürftig ist. Die PISA – Studie untermauert auch die landeseigenen Studien und Analysen. Angesichts der Ergebnisse kann auch nicht nur auf die Folgend er COVID-19 Pandemie oder auf den ständig schwelenden Lehrerstreik verwiesen werden.
Das ist dem marokkanischen Bildungsministerium offensichtlich klar, verweist man dort in einer Presserklärung auf eingeleitete Reformen und Pilotprojekte. Mit einem sog. Fahrplan 2022-2026 will man strukturelle Reformen einleiten.
Seit September 2023 habe man an „Pionierschulen“, an denen ca. 320.000 Schülerinnen und Schüler betreut werden, neue pädagogische Ansätze und Lehrinhalte eingeführt. Dabei lasse man sich von externen Experten beraten und auch überprüfen.
Das Bildungsministerium behauptet in diesem Zusammenhang, dass die Schülerinnen und Schüler an diesen „Pionierschulen“ bereits bessere Ergebnisse erreichen, als an den bisherigen Bildungseinrichtungen. Die Konzepte dieser Schulen sollen zügig auf insgesamt 2.000 Einrichtungen ausgeweitet werden und bis 2026 vollständig eingeführt sein.