StartMarokkoMarokko – Olivenölpreise deutlich angestiegen.

Marokko – Olivenölpreise deutlich angestiegen.

Steigende Olivenpreise werden zusätzlich, durch steigende Rohstoffpreise beeinflusst.

Dürre und Hitze lassen Olivenölpreise in die Höhe schnellen. Produzenten verkaufen überwiegend ohne Herkunftskennzeichnung.

Béni Mellal – Die Erntesaison bei Oliven und damit die Olivenölproduktion hat in den wichtigsten Anbaugebieten begonnen. In der Region Beni Mellal läuft die Olivenölproduktion in diesem Jahr bereits auf Hochtouren. In diesem Bereich der marokkanischen Landwirtschaft, der durch Massenverkäufe gekennzeichnet ist und von ungekennzeichneten Produkten dominiert wird, sind die Modernisierungsbemühungen begrenzt, insbesondere wenn die Kosten und Preise steigen sowie Ertrag und die Nachfrage sinken.

In der Region Béni Mellal, einem der fünf wichtigsten Anbaugebiete Marokkos, liegt der Großhandelspreis für Olivenöl bei den Olivenpressen zwischen 75 oder 90 marokkanische Dirham MAD pro Liter. Das Gleiche gilt für Attaouia, eine weitere Region, deren Öl für seine Qualität bekannt ist. Hier sollen die Preise in diesem Jahr neue Rekordhöhen erreicht haben.

Klimawandel drückt den Ertrag und treibt die Preise

„Wir haben jahrhundertealte Olivenbäume. Die Trockenheit des letzten Winters, vor allem aber die Hitze, hat den Bäumen zugesetzt. Infolgedessen war die Olivenproduktion gering und von schlechter Qualität. In Marokko ging die Produktion um mehr als 50 Prozent zurück, nur im östlichen Mittelmeerraum war es ein gutes Jahr“, sagte Rachid Benali, Vorsitzender des Verbandes der Olivenproduzenten Interprolive gegenüber Medias24.

„Diese Situation ist v. a. auf den Klimawandel zurückzuführen, insbesondere auf die extreme Hitze in diesem Jahr. Es wird immer heißer und heißer. Wir haben bereits mehrere Wochen mit Temperaturen über 40 Grad hinter uns. Der Produktionszyklus der Olivenhaine wurde vollständig unterbrochen“, erläutert er weiter.

Steigende Olivenpreise werden zusätzlich, durch steigende Rohstoffpreise beeinflusst.

„Außerdem sind alle Kosten gestiegen. Die Preise für Diesel oder Stickstoffdünger haben sich gerade verdoppelt“, fasst Benali zusammen.

„Der Preis für Oliven ist in diesem Jahr auf 15 MAD pro Kilo gestiegen. Der Ertrag pro Kilo ist sehr gering“, sagt Khalid, Besitzer einer modernen Ölpresseanlage. „Wir kaufen unsere Oliven zu einem zu hohen Preis, was unsere Gewinne schmälert“, beklagen die Erzeuger. „Deshalb mischen wir manchmal zwei Öle unterschiedlicher Herkunft, um den Literpreis zu senken.“

Ein weiterer schwieriger Schritt in Marokko ist die Zertifizierung der Verarbeitung, bei deren Durchführung das Datum des Kaufs und der Verarbeitung, die gekauften Mengen, der Erzeuger, die Qualität des Rohmaterials und ggf. die Anteile der Mischung festgestellt werden können.

Produkte ohne Herkunftskennung dominieren den Markt.

„Der Wettbewerb ist hart. Obwohl die Produkte fast zum gleichen Preis verkauft werden, gibt es Unterschiede in der Qualität“. Der Hersteller Khalid verkauft z.B. sein Öl verpackt bzw. etikettiert, mit Informationen, die seine Herkunft bestätigen. In der Region gibt es z. Zt Dutzende von Ölpressen, sowohl für den Export als auch für den heimischen Markt, die alle in großen Mengen und ohne Kennzeichnung verkaufen. Dies bleibe eines der größten Defizite des Sektors in Marokko.

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