StartMarokkoMarokko – Neue Verkehrsabkommen in Istanbul stärken internationale Partnerschaften

Marokko – Neue Verkehrsabkommen in Istanbul stärken internationale Partnerschaften

Istanbul als Türöffner für neue Allianzen

Beim Weltforum für Verkehrskonnektivität vertieft Marokko seine Beziehungen zur Türkei – und unterzeichnet erstmals auch ein Transportabkommen mit der Ukraine

Istanbul – Marokko hat das Weltforum für Verkehrskonnektivität in Istanbul Ende Juni 2025 strategisch genutzt, um gleich mehrere bilaterale Abkommen im Verkehrsbereich zu unterzeichnen und seine Ambitionen als logistisches Bindeglied zwischen Afrika, Europa und Asien zu unterstreichen. Neben den viel beachteten Vereinbarungen mit der Türkei wurde auch ein Kooperationsabkommen mit der Ukraine geschlossen – ein Schritt, der signalisiert, dass Rabat seine Verkehrs- und Infrastrukturpartnerschaften weiter internationalisiert.

Wie das Nachrichtenportale medias24.com und die staatliche Agentur MAP berichten, war die marokkanische Delegation unter Leitung von Verkehrsminister Mohammed Abdeljalil aktiv an den Debatten des Forums beteiligt, das von der türkischen Generaldirektion für Infrastrukturinvestitionen (AYGM) organisiert wurde.

Marokko und Türkei: Investitionen, Technologie und Logistik

Im Zentrum des Arbeitsbesuchs in Istanbul stand die Vertiefung der bilateralen Beziehungen mit der Türkei, insbesondere in den Bereichen Eisenbahn, Luftfahrt, Infrastruktur und multimodale Logistik. Marokko unterzeichnete mehrere Vereinbarungen mit staatlichen und privaten Akteuren, darunter:

  • Ein Luftverkehrsabkommen zur Zusammenarbeit in den Bereichen Wartung, Ausbildung und Sicherheitsmanagement.
  • Eine Absichtserklärung mit der türkischen Staatsbahn (TCDD) zum Austausch technischer Expertise im Bahnbereich.
  • Gespräche mit türkischen Unternehmen wie TAV Airports und Mars Logistics, die Investitionen in marokkanische Logistikplattformen und Güterverkehrsprojekte prüfen.

Laut dem Ministerium für Verkehr und Logistik seien diese Partnerschaften ausdrücklich praktisch orientiert und sollen zur schnellen Umsetzung konkreter Projekte beitragen.

Marokko und Ukraine: Erste Kooperation im Verkehrssektor

Erstmals wurde auch ein bilaterales Abkommen zwischen Marokko und der Ukraine im Transportbereich unterzeichnet. Wie die Nachrichtenagentur MAP bestätigt, zielt die Vereinbarung darauf ab, die Zusammenarbeit bei Infrastrukturprojekten und multimodalen Transportlösungen zu fördern. Auch der Austausch von Fachwissen und technischen Standards steht im Mittelpunkt der Kooperation.

Obwohl bisher keine konkreten Projekte genannt wurden, gilt das Abkommen als politisches Signal, dass Marokko seine internationalen Partnerschaften im Verkehrsbereich über traditionelle Akteure hinaus erweitert – auch in Richtung Osteuropa.

Marokko positioniert sich als logistisches Drehkreuz

In seiner Rede auf dem Forum stellte Verkehrsminister Abdeljalil Marokkos Strategie für eine nachhaltige, resiliente und regional vernetzte Transportinfrastruktur vor. Dabei verwies er auf die geostrategisch günstige Lage des Landes sowie auf Großprojekte wie den Hafen Tanger Med, den Hochgeschwindigkeitszug (TGV) und den geplanten Ausbau multimodaler Logistikzentren.

Ziel sei es, die Verbindungen zwischen Subsahara-Afrika und Europa zu stärken, globale Lieferketten widerstandsfähiger zu machen und Marokko als bevorzugten Investitionsstandort im Verkehrssektor zu etablieren.

Istanbul als Türöffner für neue Allianzen

Der Auftritt Marokkos in Istanbul war mehr als nur diplomatische Geste: Mit konkreten Abkommen mit der Türkei und der Ukraine baut das Land seine Position im internationalen Verkehrssektor weiter aus. Die Veranstaltungen boten nicht nur Gelegenheit zur Selbstdarstellung, sondern auch zur Anbahnung belastbarer Kooperationen, die zur Umsetzung ambitionierter Infrastrukturziele beitragen könnten.

Ob und in welchem Tempo die unterzeichneten Absichtserklärungen in operative Projekte überführt werden, dürfte in den kommenden Monaten zeigen, wie ernst es den beteiligten Akteuren mit der praktischen Umsetzung ihrer Ankündigungen ist. Klar ist jedoch: Marokko setzt auf internationale Zusammenarbeit, um seine Rolle als Logistikdrehscheibe des Maghreb und darüber hinaus zu festigen.

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