In Marokko drohen wieder Unterrichtsausfälle und Störungen der Prüfungen. Gewerkschaften und Verbände werfen Bildungsministerium Bruch der Vereinbarungen vor und rufen zu neuen Lehrerstreiks auf.
Rabat – Der Konflikt zwischen den Lehrerinnen und Lehrern im Angestelltenverhältnis und dem Bildungsministerium flammt wieder auf.
Laut der nationalen Lehrervereinigung wird am Montag, dem 22. April 2024, ein landesweiter Streik stattfinden.
Diese neue Protestbewegung sei darauf zurückzuführen, dass das Bildungsministerium bei bestimmten Themen und Forderungen kaum reagiert habe, unter anderem bei der Frage nach dem Umgang mit während der vergangenen Streiks suspendierten Lehrkräften. Breits am Dienstag fanden Sitzblockaden in einigen Schulen statt. Am gestrigen Mittwoch fanden vereinzelt erste Demonstrationsmärsche statt, die am heutigen Donnerstag (18. April 2024) fortgeführt und vor den Vertretungen des Bildungsministerium stattfinden sollen.
Darüber hinaus soll am Freitag, den 19. April, eine Pressekonferenz abgehalten werden. Am Montag, dem 22. April, ist ab 14 Uhr Ortszeit ein Sitzstreik vor dem Parlament in der Hauptstadt geplant. Anschließend wollen die Demonstranten einen Marsch zum Bildungsministerium in Rabat unternehmen.
Bildungsministerium verweist auf Einigung Ende 2023.
Das Bildungsministerium kündigte am Dienstag an, dass die Erhöhung der Lehrergehälter um 750 marokkanische Dirham MAD pro Monat (1. Tranche) zusammen mit den Aprilgehältern rückwirkend ab Januar 2024 ausgezahlt werde.
Dies geschehe nach Beendigung aller notwendigen Formalitäten und Verfahren in Abstimmung zwischen den zuständigen Abteilungen des Ministeriums für Bildung, Vorschule und Sport und des Ministeriums für Wirtschaft und Finanzen, heißt es in einer Erklärung.
Diese Erhöhung sei Teil der Umsetzung der Vereinbarungen vom 10. und 26. Dezember 2023 zwischen der Regierung und den repräsentativsten Bildungsgewerkschaften, die eine allgemeine Erhöhung der Gehälter des gesamten Bildungspersonals um einen monatlichen Nettobetrag von 1.500 MAD vorsehen, die in zwei Tranchen (1. Januar 2024 – 1. Januar 2025) ausgezahlt werden soll, heißt es weiter in der gleichen Erklärung.